Ausverkauf der Südharzer Gipskarstlandschaft beenden

Der BUND Thüringen hat Umweltministerin Siegesmund ein Gutachten zum Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis zum Jahr 2045 anlässlich ihrer Thüringentour in Nordhausen übergeben. Der Verband fordert Ministerin Siegesmund auf, sich für den im Regierungsvertrag vereinbarten Stopp der Neuverritzung von Abbauflächen einzusetzen. Stattdessen sollen stärkere Anreize für Gips-Recycling und den Einsatz alternativer Baustoffe geschaffen werden.

„Naturgips ist ein wertvoller und vor allem endlicher Rohstoff, mit dem wir schonend umgehen sollten, statt ihn auszubeuten“, so Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Mit dem Gutachten zeigen wir zukunftsweisende Alternativen, um zu vermeiden, dass unsere letzten Naturgipsvorräte als Gipswandbauplatten auf der Mülldeponie landen.“

Laut des vom BUND in Auftrag gegebenen Gutachtens würden in Deutschland bisher weniger als ein Prozent der Gipsprodukte recycelt, der überwiegende Teil lande als Sondermüll auf der Deponie. Dabei handele es sich vor allem um Gipswandbauplatten aus REA-Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen. Naturgipse würden bisher vor allem als Füllgipse und in geringem Umfang für Spezialgipse verwendet.

„Im Südharz steht mit der Gipskarstlandschaft ein einzigartiger Hotspot der Artenvielfalt auf dem Spiel, der schon jetzt bis zur absoluten Belastungsgrenze ausgebeutet wird“, erklärt Hoffmann. „Hier findet mit ca. zwei Millionen Tonnen pro Jahr der größte Naturgipsverbrauch statt. Der Naturgipsabbau im Südharz zerstört unwiederbringlich Lebensräume, die in Europa einzigartig sind. Dem muss die Landesregierung endlich einen Riegel vorschieben.“

Das Land Thüringen müsse sich auf Bundesebene für strengere Regelungen für das Recycling von Chemiegipsen und Gipsprodukten stark machen. Nur eine funktionierende Kreislaufwirtschaft könne den Ressourcenverbrauch deutlich reduzieren und die Naturgipsvorräte schützen. Parallel dazu müssten alternative Baustoffe wie Lehm, Holz und andere nachwachsende Rohstoffe gefördert werden, um den Gipsverbrauch generell zu reduzieren. Dafür müsse die Thüringer Landesregierung jetzt die Weichen stellen.

Hoffmann: „Die Genehmigung neuer Abbauflächen für Naturgips ist keine Option, um den Wegfall von REA-Gips zu kompensieren. Wir fordern die Thüringer Landesregierung auf, sich an ihr Versprechen bei Amtsantritt zu halten und keine neuen Naturgips-Abbaugebiete im Südharz zu genehmigen. Gerade in Zeiten des akuten Artensterbens ist es unsere Pflicht, Landschaften mit solch einmaliger Artenausstattung zu bewahren, statt sie der Gier der Gipsindustrie zu opfern.“

Das vom BUND in Auftrag gegebene Gutachten finden Sie unter:

https://www.bund-thueringen.de/gipskarst/

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