Wein-Zeit-Reisen für Wein-Fans und Fachpublikum

In zwei Events am Sonntag und am Montag (06. Und 07.09.) hatte Bio-Winzer Stefan Sander zum Mega-Thema Biodiversität eingeladen. Insgesamt kamen mehr als 80 Wein-Interessierte auf das älteste Bio-Weingut Deutschlands. Im Rebenretter-Kollektiv begeisterten Stefan Sander, Rebenforscher Andreas Jung und Reb-Vermehrer Ulrich Martin die Gäste unter der Überschrift „Historische Rebsorten“ mit einer spannenden Reise durch die Geschichte und in die Zukunft des Weins.

Das Thema Biodiversität entwickelt sich immer mehr zum Mega-Trend. Dabei ist es ein schwieriges Thema, denn der Verlust an Artenreichtum ist eines der größten Probleme der Zukunft. Gut, wenn es Ideen gibt, die dieser dramatischen Entwicklung entgegenwirken. In seiner angenehmsten Form erlebten diese Gegenwirkung am vergangenen Sonntag ca. 50 Wein-Begeisterte auf dem Weingut Sander in Mettenheim. Aus fast der gesamten Republik waren Kunden und Weinliebhaberinnen gekommen, um zu erleben, was sich hinter der Einladung zum „Rebenretter-Tag“ verbirgt.

Ihr Anliegen machten die Beteiligten von Anfang an anschaulich und unterhaltsam deutlich. Bei einer Weinbergsbegehung erläuterten Erhaltungs-Züchter Andreas Jung, Reb-Vermehrer Ulrich Martin und Winzer Stefan Sander das Thema „Historische Rebsorten“ und stellten kurz vor der Ernte die beiden wiederentdeckten Sorten „Grünfränkisch“ und „Fränkischer Burgunder“ vor. Ihre Begeisterung sprang schnell auf die Gäste über. „Wenn man erst mal verstanden hat, dass wir mit unserem Besuch hier Zeuginnen und Zeugen einer Zeitreise werden, dann hat das schon etwas Abenteuerliches“, sagte einer der Gäste. Spätestens bei der Fassprobe im Keller wurde klar, welche Schätze sich in den wiederbelebten Sorten verbergen. „Wir können Euch mit unserem Zeiten-Sprung einen Wein anbieten, wie er so reinsortig noch nie angeboten wurde. Die Vorgängerversion haben aber mit großer Wahrscheinlichkeit schon Schiller und Goethe genossen.

Für die Beteiligten ist das Projekt Entdeckungsreise und Abenteuer zugleich. „Einen Wein zu machen, zu dem es keine Referenz gibt bedeutet auf der einen Seite maximale Freiheit, auf der anderen auch die Unsicherheit, was im Ergebnis herauskommen kann und was in der Sorte steckt.“ Und nicht zuletzt bleibt die Frage, ob die Neuen Alten ihre Fangemeinde finden. „Denn,“ so Stefan Sander, „wenn die Rebenrettung gelingen soll, dann brauchen die Sorten und unsere Weine natürlich eine echte Nachfrage.“ Ulrich Martin ergänzt: “Leider ist hier eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an ein paar Wein verrückte delegiert worden. Insgesamt laufen wir mit viel Enthusiasmus einen Marathon, von dem wir wissen, dass wir jede Menge begeisterte Unterstützerinnen und Unterstützer brauchen.“

Dass das Thema nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Vermittlung ausgesprochen komplex ist wurde auch am darauffolgenden Montag noch einmal offenbar. Sander, Martin und Jung hatten sich Fachleute aus Gastronomie und Fachhandel eingeladen, um das Thema Historische Rebsorten zu entwickeln. „Uns war von Anfang an klar,“ so Ulrich Martin,“ das Thema braucht Multiplikatoren. Echte Begeisterte, die dann das Rebenretter-Kollektiv in ihrem Wirkungskreis erweitern.“ Dass das Thema deutlich mehr ist als eine Liebhaberei und ökologischer Mehrwert, darüber waren sich Projektbeteiligte und Fachpublikum einig. Die Wiederbelebung der Sorten wird den Markt perspektivisch bereichern. Und Sorten-Archäologe Jung weiß: “Das ist noch weiteres unentdecktes Potenzial, das gehoben werden will. Es gibt sicherlich noch das ein oder andere spannende zu entdecken. Weitere Sorten, die die Wein- Welt interessanter und vielfältiger machen werden.“

Mit seinem „Zeiten-Sprung“ hatte sich Sander vor fünf Jahren schon ins Kollektiv begeben. Und der erste Erfolg mit dem Jahrgang 18 hatte die Beteiligten dazu gebracht, das Thema stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Es geht darum, Weinliebhaberinnen und Weinliebhabern mit ins Projekt zu nehmen und sie von der Idee zu begeistern. Denn wenn die Rebenrettung wirklich gelingen soll, dann braucht es ein begeistertes Klientel, dass sich die alten Sorten auch kauft. Martin ist es auch, der dankbar die Arbeitsergebnisse des Fachtages kommentiert: Das Thema Biodiversität ist auch im Bereich Wein alles andere als einfach zu verstehen. Wir freuen uns, dass wir zusammen mit den Fachleuten am heutigen Montag einen bunten Strauß guter Ideen erarbeiten können, wie das Thema breiter in die Welt kommt und dabei die Kundinnen und Kunden auch geschmackvollste Art und Weise einbindet.“

Die Sicherung von Bio-Diversität wird damit eine weitere ökologische Systemleistung, die die Bio-Weinwirtschaft erbringt.

Ob Fachpublikum oder Wein-Fan, die Besucherinnen und Besuchern haben sich im Verlauf der Veranstaltungen begeistern lassen. Eine Önologische Zeitreise zu erleben, mit dem ersten „Fränkischen Burgunder“ eine absolute Weltpremiere mitzuerleben und dabei jede Menge Austausch du Spaß zu haben war, so die Rückmeldung der Gäste, ein absolut besonderes Wein-Erlebnis.

Stefan Sander zog das Fazit:“ Es ist natürlich super zu erleben, dass die spinnerte Idee von vor 5 Jahren, als wir die grünfränkischen in den Wingert gebracht haben, jetzt aufgeht und das Publikum unseren „Zeiten-Sprung“ nicht nur versteht, sondern die Begeisterung dafür teilt und die Weine annimmt. Das Rebenretter-Kollektiv ist heute wieder um ein paar wichtige Kollektivisten reicher geworden.“

Kurzinfo zum Thema Historische Rebsorten

Im Laufe der Jahrhunderte ist aus verschiedenen Gründen die Vielfalt der Kulturpflanzenlandschaft im Weinbau drastisch zurückgegangen. Ein wesentlicher Faktor war die zunehmende Effizienz-Fixierung der Wein-Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Sorten aus den Sortenbüchern verschwunden. Immer wieder entdeckt Rebenforscher Andreas Jung verlorengeglaubte Sorten. Diese werden dann in der Rebschule Ulrich Martin in Gundheim hochvermehrt und dann von bisher ca. 40 Winzern wieder in den An- und Ausbau genommen. Einer der Winzer, die sich von Anfang an in das Projekt eingebracht haben, ist Stefan Sander aus Mettenheim.

Über Weingut Sander

Das Weingut Sander im rheinhessischen Mettenheim ist das erste Bio-Weingut Deutschlands. Der Familien-Betrieb wurde 1956 von Ottoheinrich Sander auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt.

Heute bewirtschaftet Stefan Sander als Nachfolger von Gerhard Sander das Weingut in dritter Generation ökologisch. Auf den ca. 35 ha des Gutes werden 20 verschiedene Traubensorten angebaut. Vielfalt ist Programm. Das Sortiment legt einen klaren Schwerpunkt auf trockene Weine. Mit ca. 80% der abgesetzten Menge bilden Weißweine den Sortimentskern. Qualität ist der Fixstern in der Arbeit von Stefan Sander und seiner Mannschaft.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

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