Wandervielfalt und klare Worte

Mit bundesweit über 220 Aktionen zum Tag des Wanderns 2020 und den Gesundheitstagen war viel Bewegung in Stadt und Land. Wegen des Wanderbooms aufgrund der Corona-Pandemie war das Interesse an den Veranstaltungen in diesem Jahr besonders groß.

Die Teilnehmer*innen haben sich an Naturschutz-Aktionen beteiligt, das DWV-Gesundheitswandern© sowie Markierungsarbeiten auf Wanderwegen kennengelernt und hatten während einer Vielzahl geführter thematischer Wanderungen einfach viel Spaß. Neben den im Deutschen Wanderverband (DWV) organisierten Wandervereinen und Landesverbänden beteiligten sich auch eine Reihe von Naturschutz- und andere Organisationen sowie Kitas, Schulen, Kommunen und Unternehmen an den Veranstaltungen zum Tag des Wanderns. DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Der Aktionstag war genau richtig für die Menschen und zeigt einmal mehr die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Wandervereine für Infrastruktur und als Ort der Begegnung von Menschen, denen Bewegung, Natur und Kultur am Herzen liegen.“

Die vom Wanderverband Norddeutschland (WVN) ausgerichtete Zentralveranstaltung fand in der Travestadt Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein statt. Neben zahlreichen vom WVN geführten Wanderungen in und um Bad Oldesloe versammelte sich Prominenz aus Politik und Gesellschaft in der Stormarnhalle. Schirmherr des diesjährigen Tages des Wanderns war Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. „Gerade während der Corona-Pandemie ist Wandern als Sport, als Urlaubsabenteuer oder einfach zum ‚Auslüften‘ mit Abstand genau das Richtige. Deshalb ist es ein gutes Signal, dass der Deutsche Wanderverband seinen Tag des Wanderns im September nachholt und damit auf diese großartige Aktivität aufmerksam macht“, so Günther in seinem Grußwort. Bürgermeister Jörg Lembke und Landrat Dr. Hennig Görtz freuten sich, dass mit dem Tag des Wanderns das Binnenland Schleswig-Holsteins mit seinen vielfach unentdeckten Schätzen im Fokus stand. Rauchfuß sagte in Bad Oldesloe, dass am heutigen Tage viele Menschen in Deutschland unterwegs seien, auch weil sie während der Corona-Pandemie das Wandern für sich neu entdeckt hätten. Er machte deutlich, dass Dank der ehrenamtlich markierten Wanderwege der DWV-Mitgliedsvereine die Bürger*innen ihre Region, auch in Zeiten des Lockdowns, entdecken konnten. Er warb dafür die Vereine institutionell durch die Politik zu stärken und rief auch auf durch eine Mitgliedschaft vor Ort die so wichtigen Aufgaben stärker zu unterstützen.

Die bundesweiten Angebote am Tag des Wanderns waren vielfältig und zudem prominent begleitet. So hat der Saarwald-Verein gemeinsam mit dem Umweltministerium zum Tag des Wanderns Grundschüler, Lehrer, Eltern und Wanderfreunde zu einer Erlebniswanderung rund um das Weltkulturerbe Völklinger Hütte eingeladen. Mit Geocaching für die Kleinen und pflanzenkundlicher Exkursion für die „Großen“ wurde viel entdeckt und vermittelt. Das Wichtigste ist dabei, dass „immer der respektvolle Umgang mit besonderen Lebensräumen, seltenen Pflanzen und Tiere gewahrt werde“, so Saarlands Umweltminister Reinhold Jost. Während zahlreicher Veranstaltungen auf der Schwäbischen Alb war u.a. auch der Tourismusminister Guido Wolf gemeinsam mit der Donaubergland Tourismus GmbH zu einer geführten Wanderung unterwegs. „Die Folgen der Pandemie haben den Trend zum Wandern, der sich in den vergangenen Jahren bereits entwickelt hatte, nochmals verstärkt. Wandern hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt und diese Entwicklung setzt sich fort“, so Wolf. Mit Blick auf die positive gesundheitliche Wirkung des Wanderns veranstaltete die Initiative Wanderfit der BKK Pfalz eine Kräuterwanderung und das Nordseebad Spiekeroog eine Barfußwanderung, beides unterstreicht die unendliche Vielfalt der Angebote.

Zusammengefasst freut sich Ute Dicks, Geschäftsführerin DWV, dass Rückmeldungen zufolge, die Abstandsregeln und Hygienevorschriften der verschiedenen Landesverordnungen während der Veranstaltungen eingehalten wurden. Gleichzeitig bittet sie eindringlich die Verantwortlichen in der Politik, die zugelassenen Gruppengrößen bei Wanderungen der DWV-Mitgliedsorganisationen zu überdenken. Max. 10 Personen, wie einige Verordnungen vorgeben, lasse kein so wichtiges Vereinsleben aufkeimen, wo gerade der gemeinschaftliche und soziale Austausch während der Corona-Pandemie so bedeutend sei.

Der vom DWV veranstaltete Tag des Wanderns hat im Jahr 2016 mit Unterstützung aller damals im Bundestag vertretenen Parteien zum ersten Mal über die Vielfalt des Wanderns informiert. Seitdem ist der 14. Mai – an diesem Tag wurde im Jahr 1883 der Deutsche Wanderverband gegründet – als Tag des Wanderns fest im Jahreskalender verankert.

Der diesjährige Tag des Wanderns wurde unterstützt von der Sparkassen- Finanzgruppe als Hauptsponsor und MaierSports als Premiumpartner. Außerdem unterstützten die Partner Wikinger Reisen, LOWA, BKK Pfalz, KOMPASS Verlag, KOSMOS Verlag und Osprey den bundesweiten Aktionstag.

Über Deutscher Wanderverband

Seit 1883 vertritt der Deutsche Wanderverband gegenüber Politik und Behörden die Interessen seiner Mitglieder und ist der Fachverband für das Wandern und die Wegearbeit in Deutschland. Als Dachverband von rund 70 landesweiten und regionalen Gebirgs- und Wandervereinen mit rund 600.000 Mitgliedern hat der DWV wichtige Initiativen wie das Kita-, Schul- und Gesundheitswandern oder die Ausbildung von Wanderführern gemeinsam mit Partnern ins Leben gerufen. Als anerkannter Naturschutzverband hat der DWV zudem eine wichtige Funktion im Dialog von Naturnutzern und – schützern. Er ist Initiator des bundesweiten Tages des Wanderns am 14. Mai und zertifiziert im Rahmen der Qualitätsinitiative "Wanderbares Deutschland" Regionen, Wege und Gastgeber, wenn sie sich besonders gut für Wanderer eignen.

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