Positive Pandemie-Effekte: Corona stärkt Zusammenhalt in mittelständischen Unternehmen

Das Corona-Virus hat die meisten Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Aber neben den erwartbaren negativen Auswirkungen wie geringeren Umsätzen, Hygieneaufwand oder Verunsicherung sehen die Unternehmen auch positive Pandemie-Effekte. Das zeigt eine bundesweite Erhebung des Instituts „Produkt + Markt“ unter 500 mittelständischen Betrieben (10 bis 250 Beschäftigte), die im Auftrag des AOK-Bundesverbandes im Juli/August durchgeführt wurde.

Insgesamt geben 65 Prozent der Unternehmen an, positive Erlebnisse gemacht zu haben. Mit deutlichem Abstand nennen die Befragten als gute Aspekte während der Corona-Krise einen besseren Zusammenhalt und eine höhere Solidarität im Unternehmen. 37 Prozent der 325 Arbeitgeber mit positiven Erlebnissen erwähnten diese Aspekte von sich aus. Auf gezielte Nachfrage bestätigten 51 Prozent, dass der gestiegene Zusammenhalt unter den Mitarbeitern positiv erlebt wurde. 45 Prozent gaben an, dass das Vertrauen zwischen der Unternehmensleitung und der Belegschaft gestiegen ist.

Weitere positive Erfahrungen, die von Arbeitgeberseite geschildert wurden, sind ein hohes Verständnis sowie eine hohe Dankbarkeit der Kunden (19 Prozent) gegenüber dem Unternehmen. Zudem sei die Motivation der Mitarbeiter trotz der Herausforderungen der Corona-Krise höher gewesen (18 Prozent).

Gleichzeitig – auch das zeigt die AOK-Umfrage – hatten 66 Prozent der Arbeitgeber mit negativen Erfahrungen zu kämpfen. Von ihnen gibt jeweils rund jeder siebte Arbeitgeber geringere Umsätze, Aufträge oder Buchungen an. Problematisch sehen diese Arbeitgeber auch ein mangelndes Verständnis auf Kundenseite sowie die aufwändige Umsetzung der Hygienemaßnahmen. Hinzu komme die eigene Corona-bedingte Verunsicherung.

Parallele Forsa-Umfrage: Beschäftigte noch positiver eingestellt

Des Weiteren wurden in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK mehr als 1.000 Arbeitnehmer zu den pandemiebedingten Entwicklungen ihrer Arbeitswelten und daraus resultierenden Erwartungen befragt. Bei den Beschäftigten weisen 77 Prozent auf positive Entwicklungen im Arbeitsleben hin. Das flexible Arbeiten im Homeoffice nennen sie dabei am häufigsten. Fast die Hälfte der befragten Arbeitnehmer hat in den letzten Wochen von zu Hause aus gearbeitet. Diese Arbeitnehmer können der Corona-Krise deutlich häufiger positive Aspekte abgewinnen als Arbeitnehmer, die keine Homeoffice-Möglichkeit haben. Einziges Manko der Arbeit in den eigenen vier Wänden: Etwa jeder Vierte (23 Prozent) hatte Schwierigkeiten, Beruf und Freizeit im Homeoffice voneinander zu trennen.

Auch Arbeitgeber, die auf Homeoffice gesetzt haben, zeigen sich überzeugt: 14 Prozent dieser Arbeitgeber sind der Meinung, dass die Arbeit im Homeoffice produktiver ist als die Arbeit im Büro und 20 Prozent der Arbeitgeber, die Homeoffice verstärkt eingesetzt hat, planen dies auch zukünftig zu tun.

Bei einem Teil der Befragten hat die Pandemie zudem ein Umdenken in Fragen des Lebensstils ausgelöst: 35 Prozent der Arbeitnehmer möchten nun Sport und Bewegung intensiver in den Alltag einbauen, jeder Vierte (27 Prozent) will sich gesünder und bewusster ernähren. Aber nicht nur bei den Arbeitnehmern sorgt die Pandemie für einen Einstellungswechsel bei Gesundheitsfragen. Auch über die Hälfte der befragten Mittelständler (54 Prozent) gibt an, dass die Gesundheit ihrer Beschäftigten stärker in den Fokus gerückt ist. Und fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) will der Betrieblichen Gesundheitsförderung zukünftig einen höheren Stellenwert einräumen.

„Mich beeindruckt, wie offen und flexibel sowohl die Unternehmen als auch die Beschäftigten mit der Pandemie und ihren Herausforderungen umgehen. Es gibt nachhaltige Aha-Erlebnisse und den Willen, aus der Krise zu lernen“, erklärt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Aus Sicht der Gesundheitskasse sei besonders wichtig, dass das Thema Gesundheit auf der betrieblichen Prioritätenliste noch weiter nach vorne rückt. „Ich sehe da eine Riesenchance zur Ausweitung und Vertiefung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements“, so Litsch.

Tatsächlich dürften die Unternehmen mit dem Vorhaben, das eigene Gesundheitsengagement auszubauen, offene Türen bei den Beschäftigten einrennen. Laut Forsa-Umfrage wünschen sich 85 Prozent der Arbeitnehmer, dass ihr Arbeitgeber die Gesundheit im Betrieb noch stärker fördert. AOK-Vorstand Litsch: „Dies wird vermutlich gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht immer aus dem Stand gelingen. Deshalb bringen wir im Rahmen unserer neuen Online-Kampagne ‚ZusammenArbeiten – Mit Abstand am besten‘ ein breites Maßnahmenbündel auf den Weg, um Arbeitgebern und Arbeitnehmern auch in Pandemie-Zeiten weiterhin ein verlässlicher Partner zu sein.“

Den Schwerpunkt der AOK-Initiative ‚ZusammenArbeiten – Mit Abstand am besten‘ bilden neue Angebote im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung in Form von Online-Seminaren, Podcasts und Best-Practice-Beispielen. Alle Infos hierzu unter: aok.de/fk/zusammenarbeiten.

Weiterführende Informationen finden Sie auf www.aok-bv.de. Eine Zusammenfassung der Befragungen ist beigefügt.

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