Ohne Pestizide – für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

Vor drei Wochen hat eine Klage für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt: Arnold Schuler, konventioneller Obstbauer und führender Politiker im Vinschgau, hat im Verbund mit über 1.300 Apfelbauern als Nebenklägern eine Strafanzeige gegen den Autor Alexander Schiebel („Das Wunder von Mals“) sowie einen Mitarbeiter des Umweltinstituts München gestellt. Die Kläger störten sich an der in ihren Augen unsachgemäßen Kritik am hohen Pestizideinsatz in der Südtiroler Landwirtschaft. Mittlerweile ist Schuler zwar ein Stück weit zurückgerudert, aber noch sind nicht alle Anzeigen zurückgezogen. Auch Ulrich Veith und weitere Mitstreitende aus Mals wurden von Gegnern eines Pestizidverbots bei früheren Prozessen bereits mit Klagen konfrontiert. Veith zeigt sich nun solidarisch mit den aktuell Angeklagten.
„Dieser erneute Prozess, der rein machtpolitisch motiviert ist und die Meinungsfreiheit gefährdet, zeigt, dass unliebsame Kritikerinnen und Kritiker von der konventionellen Landwirtschaftslobby in Südtirol mundtot gemacht werden sollen, um weiterhin ungestört Pestizide ausbringen zu können“, sagt Thomas Potthast, Präsident von EuroNatur. „Die Gemeinde Mals hat sich durch rechtliche Schritte von dieser Seite nie einschüchtern lassen und bleibt ihrem eingeschlagenen Weg für eine zukunftsfähige Landwirtschaft treu“, erläutert Potthast die diesjährige Entscheidung für die Vergabe des EuroNatur-Preises. Diese findet pandemiebedingt nur mit wenigen geladenen Gästen im Schloss Mainau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel statt.
Hintergrundinformationen:
EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden – die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen. Sie finden uns im Internet unter www.euronatur.org und auch auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube.
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