Coverstar Pedro Pascal: „Noch immer entscheiden Herkunft und Hautfarbe darüber, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, eine würdige Existenz führen zu können.“

Für die Oktoberausgabe hat GQ Gentlemen’s Quarterly Schauspieler Pedro Pascal in L.A. zum Gespräch und Covershooting mit Dough Inglish unter derzeitigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Bekannt aus Erfolgsserien wie Game of Thrones und Narcos zählt der gebürtige Chilene zu den großen Aufsteigern des Jahres. Im Oktober ist er gleich in zwei Rollen zu sehen: als blondierter Bösewicht im Hollywood-Blockbuster Wonder Women 1984 und in der Hauptrolle der zweiten Staffel von The Mandalorian. Im Interview verrät er, was wir durch die Corona-Krise lernen können und wie sehr Erfolg durch Herkunft und Selbstwertgefühl beeinflusst ist.

Pedro Pascal in GQ 10/2020:

Wie fühlt es sich an, wenn man von Topspeed auf null ausgebremst wird?
„Wenn man sich anschaut, was sonst so auf der Welt passiert, sollte man die eigenen Befindlichkeiten im Zaum halten. Ich müsste zwar lügen, wenn ich jetzt so tun würde, als ob ich nicht enttäuscht bin. Das ganze Team hat unglaublich viel Herzblut und Arbeit in die Produktion von ‘Wonder Woman 1984’ gesteckt. Wir hatten unfassbar viel Spaß am Set. Ich hätte mir gewünscht, mit diesem Gefühl von Lebendigkeit um die Welt zu reisen und den Film vorzustellen.”

Vermissen Sie das Reisen?
„Es wird erst jetzt klar, welches Privileg es ist, seine Sachen packen und überall hinfliegen zu können. Mit einem amerikanischen Pass konnte man sich immer frei bewegen. Und deshalb ist es eigentlich unvorstellbar, in welch kleinem Radius unser Leben sich jetzt abspielt. […] Wir alle haben sozialen Austausch als zu selbstverständlich betrachtet und merken erst jetzt, wie sehr wir Rudeltiere auf menschliche Nähe angewiesen sind.

Wovor fürchten Sie sich im Moment am meisten?
„Wie die Regierung mit der Pandemie umgeht, sorgt mich noch mehr als das Virus selbst. Dieser Mangel an intelligentem Krisenmanagement ist eine moralische Schande. Die Führungskrise im Land macht uns alle zu Waisenkindern – mittellos uns selbst überlassen."

Beim Anprobieren der Mode fürs Shooting haben Sie von mangelndem Selbstwertgefühl gesprochen. Wie verträgt sich das mit einer Karriere wie Ihrer?
„Ist es nicht interessant, wie diese Eigenschaften und Zustände zusammenhängen? Selbstwert kommt von innen, ist aber auch davon beeinflusst, was die Gesellschaft wertschätzt, da wir uns die kritischen Blicke von außen oft zu eigen machen. Ich habe 20 Jahre in New York gelebt, dort studiert und anschließend, bis Mitte 30, meinen Lebensunterhalt als Kellner verdient, weil ich mich mit Theater- und gelegentlichen Filmrollen nicht über Wasser halten konnte. Immer wieder hätte es beinahe geklappt. Die Enttäuschung, immer wieder haarscharf an einer perfekten Rolle oder Gelegenheit vorbeigeschrammt zu sein, kann zermürben. […] Wir erkennen gerade, wie sehr unsere enge Definition von Erfolg die Gesellschaft zerstört. Gleichzeitig wird uns auch bewusst, dass noch immer Herkunft und Hautfarbe darüber entscheiden, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, eine würdige Existenz führen zu können.

Das Leben ist immer Risikomanagement – gerade aber noch mehr als sonst. Für was wären Sie bereit, etwas zu verlieren?
„Generell läuft man Gefahr, nichts zu erreichen, wenn man nichts aufs Spiel setzt. Das gilt für Freundschaft, Liebe, Arbeit, Kreativität. Für alles, was mir wirklich etwas bedeutet, muss ich auch bereit sein, etwas zu riskieren.

Die Oktober-Ausgabe von GQ Gentlemen’s Quarterly ist ab 10. September 2020 im Handel und online erhältlich.

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