Braunes Fell, große Schnute, Riesenkulleraugen: Bison-Bulle „Winni“ im Kölner Zoo geboren

Zuwachs bei den Bisons im Kölner Zoo. Die siebenjährige Kuh „Lakota“ hat am 11. September einen kleinen Bullen geboren. Es kam während der Öffnungszeiten auf der Anlage zur Welt, sodass Besucher live dabei waren. Das Jungtier ist agil und munter und trinkt bereits kräftig Muttermilch. Vater ist der ebenfalls siebenjährige Bulle „Cherokee“, der mit seiner imposanten Statur Chef der Kölner Bisongruppe ist. 

Das Verbreitungsgebiet der Bisons reicht von den trockenen Steppen Nordmexikos über die Prärien des mittleren Westens bis zu den Weiden entlang der Flüsse Alaskas. Bisons werden bis zu einer Tonne schwer. Sie sind damit die größten Landsäuger Nordamerikas. Die Tiere bildeten einst die Lebensgrundlage der nordamerikanischen Indianer, die von und mit den Bisons lebten. Sie töteten nur für den Eigenbedarf und verwerteten die Tiere komplett. Fell, Sehnen und Knochen wurden zur Herstellung von Kleidung, Decken, Sätteln, Zaumzeug, Schilden, Seilen, Leim, Kissenfüllungen, Geschirr, Rasseln, Schmuck, Werkzeugen und Tipis genutzt. Der Büffelmist diente als Brennmaterial.

Erst mit der Erschließung des Kontinents durch weiße Siedler und Jäger kam es zum Massenschlachten. Die Bisonjagd wurde zum Volkssport. In der kurzen Zeitspanne zwischen 1870 und 1876 wurden die einstmaligen Millionenbestände auf wenige tausend Tiere dezimiert. Dies geschah auf staatliche Anordnung, um den Indianern die Lebensgrundlage zu nehmen. Schutz- und Erhaltungsbemühungen starteten 1905. Mittlerweile leben wieder mehr als eine halbe Million Bisons in Nordamerika, die meisten davon in Farmen. Nur 5 Prozent sind wildlebend. Andere werden zu Erhaltungszuchtzwecken in umzäunten Reservaten gemanagt.

Die Bestände sollen weiter vergrößert werden. Ziel ist es, ihre kulturelle und auch wirtschaftliche Bedeutung für die Indianer wiederherzustellen und den Bisons die ursprüngliche Rolle im Ökosystem der Steppen wiederzugeben. Bisons sind nicht nur wichtige Beutetiere, sondern auch Landschaftsgestalter. Als Grasfresser verhindern sie die Ausbreitung von Büschen und Bäumen und sorgen für offene Landschaften. Diese bilden wiederum den Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere.

Im Kölner Zoo besteht die Hauptnahrung aus Gras, das im Sommer frisch geschnitten und im Winter getrocknet als Heu angeboten wird. Kraftfutter aus Getreide wird täglich dazugegeben. Im Winter bekommen die Bisons Rüben und gelegentlich Äste zum Beknabbern der Rinde, in der sich viele Mineralien befinden.

 

 

Über Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln

Der Kölner Zoo feiert 2020 sein 160-jähriges Bestehen. Mit rund 10.000 Tieren aus mehr als 850 Arten ist er einer der vielfältigsten in ganz Europa. Seit 1860 ist der Kölner Zoo ein unverwechselbares Stück Köln. Er vereint Tradition mit  Innovationskraft und verbindet Freizeit und Erholung mit Wissenschaft und Forschung. Der Kölner Zoo setzt auch international immer wieder Maßstäbe – z.B. beim Bau moderner Tierhäuser oder bei seinem umfangreichen Artenschutzengagement. Honoriert wird dies alles von jährlich mehr als 1 Million Besucher.

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