Deutschland: Chance vertan – Studie zu institutionellem Rassismus in der Polizei überfällig

Amnesty International zeigt sich enttäuscht von der Absage des Bundesinnenministeriums, eine Studie zu Racial Profiling in Auftrag zu geben, wie sie die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) vorgeschlagen hatte. „Die Studie hätte eine Chance sein können, sich mit dem Problem von Rassismus in Institutionen auseinanderzusetzen – so wie es die Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan angekündigt hat“, sagt Julia Duchrow, Stellvertreterin des Generalsekretärs bei Amnesty International in Deutschland.

Eine umfassende unabhängige Studie zu institutionellem Rassismus – wie Amnesty sie seit Jahren fordert – könnte das Ausmaß des Problems und damit auch den Handlungs- sowie Trainingsbedarf genauer bestimmen. „Das Innenministerium sollte sich proaktiv für eine bessere Schulung der Polizei zum Thema Rassismus einsetzen, anstatt bei dem Thema einfach abzublocken“, so Duchrow.

„Damit wird auch der Polizei selbst ein Bärendienst erwiesen. Die Innenbehörden als Dienstherren haben die Pflicht, ihre Beschäftigten und Polizeiangehörige durch Antirassismus-Trainings in die Lage zu versetzen, unbewusste rassistische Handlungsmuster und damit auch entsprechende Beschuldigungen zu vermeiden. Zu wenig ist beispielsweise bekannt, dass Rassismus keinen bösen Willen voraussetzt. Es geht schließlich nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum Verantwortung zu übernehmen und die Polizeiarbeit zu professionalisieren.“

Über den amnesty international Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.

­AMNESTY INTERNATIONAL ist eine von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen unabhängige Menschenrechtsorganisation. Amnesty setzt sich seit 1961 mit Aktionen, Appellbriefen und Dokumentationen für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt ein. Die Organisation hat weltweit mehr als sieben Millionen Unterstützer. 1977 erhielt Amnesty den Friedensnobelpreis.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

amnesty international Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Zinnowitzer Straße 8
10115 Berlin
Telefon: +49 (30) 420248-0
Telefax: +49 (30) 420248-488
http://www.amnesty.de

Ansprechpartner:
Pressestelle
Telefon: +49 (30) 420248-306
Fax: +49 (30) 420248-630
E-Mail: presse@amnesty.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel