6.000 Kaninchen leiden im Tierversuch trotz anerkannter tierversuchsfreier Methode

Jedes Jahr leiden und sterben allein in Deutschland rund 6.000 Kaninchen im sogenannten Pyrogentest. Und das, obwohl es seit 10 Jahren eine anerkannte tierversuchsfreie Testmethode gibt. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche startet heute eine Kampagne, um den Irrsinn zu stoppen.

Impfstoffe, Infusionslösungen und andere medizinische Produkte dürfen keine sogenannten Pyrogene enthalten. Das sind fieberauslösende Substanzen, die z.B. von Bakterien abgegeben werden. Eine Überprüfung einer jeden Produktionseinheit ist vom Europäischen Arzneibuch vorgeschrieben, um Patienten vor Schäden zu schützen. Seit Jahrzehnten ist ein Test am Kaninchen Standard, um Produkte auf eventuelle Verunreinigungen durch Pyrogene zu testen.

Hierfür werden Kaninchen für mehrere Stunden in einem kleinen Kasten fixiert, in denen sie sich nicht bewegen können, und die Testsubstanz wird in eine Ohrvene injiziert. Entwickeln sie Fieber, wird die Produktionseinheit nicht für den Verkauf freigegeben. Nach einer gewissen „Nutzungszeit“ werden die Kaninchen getötet.

2018 wurden bundesweit 6.291 Kaninchen in Pyrogentestsverwendet. Die Zahlen in den Jahren zuvor lagen ähnlich hoch.

Eine tierfreie Methode, der Monozyten-Aktivierungstest (MAT), der mit menschlichem Blut arbeitet, wurde bereits vor 30 Jahren entwickelt und 2005 international validiert. 2010 wurde er in das Europäische Arzneibuch aufgenommen. „Zwar muss der MAT produktspezifisch validiert, d.h. an jedes Produkt angepasst werden, aber dafür waren bereits 10 Jahre Zeit“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche.

Eine Firma, die den Kaninchentest durchführt, ist das Labor LS in Bad Bocklet bei Bad Kissingen. In Bayern werden mehr als 82% der Kaninchentests Deutschlands vorgenommen.

Es darf nicht länger hingenommen werden, dass, obwohl eine tierfreie Testmethode anerkannt ist, allein in Deutschland immer noch Tausende Kaninchen für den Pyrogentest leiden und sterben. Der Kaninchentest ist im Europäischen Arzneibuch vollständig zu streichen und die Genehmigungsbehörden müssen den Test verbieten“ fordert Dr. Gericke. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche will mit einer neuen Kampagne die Öffentlichkeit sensibilisieren und Politik und Behörden den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. Zur Unterstützung der Forderung hat er u.a. eine Online-Petition gestartet sowie einen Musterbrief an Bundesministerin Julia Klöckner vorbereitet, den Unterstützer abschicken können. 

Weitere Informationen

Kampagne mit Online-Petition: www.pyrogentest.aerzte-gegen-tierversuche.de

Alle Quellen in der ausführlichen Hintergrundinformation >>

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestr. 6-8
51143 Köln
Telefon: +49 (2203) 9040990
Telefax: +49 (2203) 9040991
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel