Flughafenverband ADV: „Der Luftverkehr atmet wieder“ – rund 215 Zielorte sind von deutschen Flughäfen wieder erreichbar

Die zu gestern aufgehobenen Reisewarnungen für 27 europäische Länder machen Mut für die bevorstehende Sommerferiensaison. Der Flughafenverband ADV hat die Flugpläne der deutschen Airports zum Stichtag 15. Juni analysiert. „Nach Wochen des Lock-Downs, füllen sich sukzessive wieder die Flugpläne und ermöglichen Fluggästen das Reisen. Seit dieser Woche sind 215 Zielorte von deutschen Flughäfen wieder erreichbar. Nach und nach kehrt das Leben wieder an die Flughäfen zurück“, so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.

Schon jetzt sind zwei Tendenzen erkennbar: Die meisten Strecken gehen zu Zielen in Europa, aber noch mit deutlich reduzierten Frequenzen. Und der innerdeutsche Luftverkehr als schnellste Verbindung zeigt bereits wieder steigende Auslastungszahlen. Auf einigen Destinationen ist das Vorkrisenniveau bereits wieder erreicht. Und die Strecken-Konzentration liegt klar innerhalb Europas“, erklärt Ralph Beisel, ADV-Hauptgeschäftsführer.

Hier die Ergebnisse der Auswertung:

  • Insgesamt 215 Zielorte sind ab dieser Woche wieder von einem deutschen Flughafen erreichbar. Das macht 520 Einzelverbindungen aus.
  • Von Deutschland werden 149 europäische Ziele erreicht. In Summe entspricht dies 400 kontinentalen Verbindungen von deutschen Flughäfen.
  • Die Langstrecken-Destinationen entwickeln sich mit aktuell 48 Zielen und 65 Strecken noch verhalten.
  • 55 Strecken verbinden 18 Flughafenstandorte in Deutschland miteinander.

„Die für weite Teile Europas aufgehobene Reisewarnungen waren für diese Entwicklung ein wichtiges Startsignal“, so der ADV-Hauptgeschäftsführer. Deshalb sehe er auch die pauschale Verlängerung der internationalen Reisewarnung kritisch. Damit der internationale Luftverkehr wieder anlaufen kann, setzen sich die Flughäfen für länderspezifische Reisehinweise, statt pauschaler Reisewarnungen ein. Hier vertritt die ADV die Auffassung, dass Reisen zwischen Deutschland und nicht EU-Staaten auch möglich sein sollten, sofern das Infektionsgeschehen und die gesundheitlichen Bedingungen dies hergeben. „Ein differenziertes Vorgehen je nach Lage in den Ländern macht definitiv Sinn“, sagt Beisel.

„Der Luftverkehr atmet wieder, aber noch auf einem sehr flachen Niveau. Wenn wir am Ende des Sommers bei ca. 30 Prozent des Vorjahresniveaus liegen, müssen wir zufrieden sein. Noch liegt das Passagieraufkommen bei unter 10 Prozent des Vorjahresniveaus. Bis das Streckenangebot der deutschen Flughäfen von 600 Zielen, die im Direktflug vor der Corona Zeit erreichbar waren, wieder verfügbar sein wird, benötigt es noch sehr viel Zeit. Aktuell liegen wir mit 215 erreichbaren Zielen bei etwa einem Drittel der normalerweise von deutschen Flughäfen angebotenen Destinationen. Deutlichen Nachholbedarf gibt es bei der Zahl der wöchentlichen Verbindungen zu diesen Flugzielen. Die wirtschaftliche Situation bleibt angespannt, aber die Flughäfen freuen sich über jeden einzelnen Passagier und jedes Flugzeug in diesen besonderen Zeiten“, so Beisel.

Ebenso gibt sich der Flughafenverband ADV zufrieden mit den eingeleiteten Maßnahmen zum Gesundheitsschutz. „Die Vorsorgemaßnahmen und die Maskenpflicht an den Airports greifen und schaffen beim Passagier Vertrauen. Die Branche hat sich in den letzten Wochen auf das Wiederhochfahren umfassend vorbereitet. Das zahlt sich jetzt aus“, erklärt Beisel abschließend.

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