Beim Fahrradfahren zum Infektionsschutz zusätzlich an den Kopfschutz denken

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) empfiehlt: Helm auf beim Fahrradfahren. Das gilt für Radler in jedem Alter und aktuell auch für die Menschen, die in der Corona-Krise zum Schutz vor Infektionen vom öffentlichen Nahverkehr auf das Fahrrad umsteigen. Denn auf digitalen Verkehrsschildern stand mancherorts der Hinweis: Mit dem Rad zur Arbeit schützt vor Infektion #FlattenTheCurve. „Der Umstieg auf das Rad aus Gründen des Infektionsschutzes ist zu begrüßen. Dabei aber bitte nicht den Kopfschutz vergessen. Im Falle eines Sturzes kann ein Helm dazu beitragen, eine schwere Kopfverletzung zu verhindern“, sagt Prof. Dr. Michael J. Raschke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), stellvertretender DGOU-Präsident und Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster.

Die DGOU setzt sich seit Jahren für eine höhere Helmtragequote ein. Denn Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie sehen tagtäglich bei ihrer Arbeit, welche Folgen ein Sturz auf den ungeschützten Kopf haben kann. Daten aus dem TraumaRegister DGU® (TR-DGU) zeigen: Bei den lebensgefährlich verletzten Fahrradfahrern ist das schwere Schädel-Hirn-Trauma die Hauptverletzung. „Zu wenige Erwachsene entscheiden sich für einen Helm auf dem Fahrrad“, sagt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention und Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).

Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigen für das Jahr 2018: Die Helmtragequote lag über alle Altersgruppen hinweg bei durchschnittlich 18 Prozent. Dabei lag die Quote von Erwachsenen deutlich unter der von Kindern: Im Jahr 2018 trugen 82 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren einen Helm. Danach sinkt die Helmtragequote deutlich: Bei den 11- bis 16-jährigen Radlern trugen 38 Prozent einen Helm. Für Jugendliche und Erwachsene ab 17 Jahren  lag die Helmtragequote dann nur noch zwischen 8 und 23 Prozent. Die vorläufige Unfallstatistik für 2019 zeigt zudem: Letztes Jahr gab es laut Statistischem Bundesamt 87.309 Fahrradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall verletzt und von der Polizei registriert wurden. 15.151 Fahrradfahrer wurden schwer verletzt, 444 verunglückten tödlich.

Für mehr Sicherheit von Fahrradfahrern ist nicht nur der Fahrradhelm nötig, es sind auch Maßnahmen wie infrastrukturelle Änderungen im Verkehr erforderlich – beispielsweise mehr geschützte Radfahrstreifen. „Sichere Radwege und geschützte Kreuzungen sind überfällige Maßnahmen, um die Zahl der getöteten Radfahrer zu reduzieren“, erklärt Spering. Im Hinblick auf die immer wieder vorkommenden dramatischen Rechtsabbiegeunfälle mit schwer verletzten oder tödlich verunglückten Radfahrern ergänzt Spering: „Insbesondere rechtsabbiegende Lkw- und Pkw-Fahrer sowie geradeaus fahrende Fahrradfahrer müssen besser aufeinander achten und möglichst Blickkontakt miteinander aufnehmen. Durch mehr Blickkontakt auf Kreuzungen ließen sich etliche Gefahrensituationen vermeiden.“

Referenzen:
1) Bundesanstalt für Straßenwesen Mensch und Sicherheit, Daten & Fakten kompakt, Gurte, Kindersitze, Helme und Schutzkleidung – 2018, Ausgabe 01/2019
https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Publikationen/DaFa/Downloads/2019-01.pdf?__blob=publicationFile&v=3

2) Statistisches Bundesamt (Destatis), 2020, Verkehrsunfälle, Fachserie 8 Reihe 7 – Dezember 2019
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/_inhalt.html#sprg230562

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