Warum Eisen und Stahl in nachhaltige Portfolios gehören

Es ist verlockend, scheinbar umweltfreundlich zu investieren, indem man die emissionsstärksten Unternehmen aus seinem Portfolio ausschließt. Doch um den globalen CO2-Ausstoß zu reduzieren, ist das genau der falsche Ansatz. Warum nachhaltige Strategien auch in Verkehr, Stahl und Chemie investieren sollten.

„Wer dazu beitragen will, die globalen CO2-Emissionen zu reduzieren, muss in CO2-intensive Branchen investieren“, sagt Dr. Christopher Kaminker, Head of Sustainable Investment Research & Strategy bei Lombard Odier. „Denn wer diese in seinem Portfolio meidet, kann zwar den Fußabdruck seiner eigenen Investitionen reduzieren, schließt dabei aber genau die Branchen aus, die Hauptverursacher von Emissionen sind und deshalb Teil der Lösung sein müssen. Auch aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung: In der EU sind die fünf emissionsintensivsten Industrien für 93 Prozent der Emissionen verantwortlich aber auch für 40 Prozent des Gesamtumsatzes.

Um das Pariser Klimaabkommens zu erfüllen, müssen die CO2-Emissionen bis 2030 um mehr als 50 Prozent reduziert werden und bis 2050 auf (netto) Null fallen. Das kann nicht gelingen, indem man sich allein auf die Energiewende und emissionsarme Sektoren konzentriert. Das größte Einsparpotenzial haben die Produktionsprozesse der kohlenstoffintensiven Industrien wie Verkehr, Eisen und Stahl sowie Zement und Chemie.

Low-Impact-Strategien, die auf emissionsarme Unternehmen setzen und dabei Industrien wie Verkehr und Chemie zwangsläufig ausschließen, können dort auch nichts bewegen. Der absolute CO2-Abdruck eines Produzenten ist kein geeigneter Indikator für seine Umweltfreundlichkeit. Aussagekräftig sind nur die relativen Werte, den CO2-Verbrauch mit dem Branchendurchschnitt vergleichen oder zeigen, ob die Emissionen des Unternehmens im Zeitverlauf gesunken sind. Wichtig dabei ist, den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen zu betrachten.

Zielführend sind Ansätze, die das erkannt haben und auf die Transformation zur CO2-neutralen Wirtschaft ausgerichtet sind. Sie investieren in Unternehmen, die genau dann einen Wettbewerbsvorteil haben, wenn sie umweltfreundlicher als ihre Konkurrenten produzieren. Das sind einerseits Vorreiter, die bereits die geringsten Emissionen im Branchenvergleich aufweisen. Andererseits sind es Unternehmen, die in ihrer Produktion und Lieferkette noch viel COeinsparen können und müssen. Das bedeutet, dort aktiver Eigentümer zu werden, wo es notwendig ist, und seine Stimmrechte für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen.

Wie groß die Einsparpotenziale sind, zeigen die Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA). Sie schätzt, dass sich die Emissionen in den kommenden Jahrzehnten um rund 46 Prozent senken lassen, allein durch verbesserte Technologien und den optimierten Einsatz von Materialien. Noch nicht eingerechnet sind dabei die Effekte durch die Umstellung auf alternative Kraft- und Rohstoffe.

So ermöglicht die Digitalisierung optimierte Produktionsprozesse und weniger Materialverbrauch, beispielsweise durch das Internet der Dinge, computergestütztes Design oder 3D-Druck, während die vorausschauende Instandhaltung die Lebensdauer von Maschinen verlängert. Ebenso verbessern effizientere Recyclingprozesse die Umweltbilanz, besonders von Elektroprodukten.

Eine der kostengünstigsten Lösungen, um Emissionen zu reduzieren, sind CCUS-Technologien (Carbon Capture, Use and Storage). Das IEA schätzt, dass darauf in den nächsten 40 Jahren knapp ein Viertel der reduzierten Gesamtemissionen zurückzuführen sein werden.

Schon jetzt ist es also möglich, die Emissionen der globalen Industrie zu senken. Das ist entscheidend, im Gegensatz zum CO2-Fußabdruck eines einzelnen Investmentportfolios. Ansätze, die auf die Transformation zu einer CO2-neutralen Wirtschaft ausgerichtet sind, sind im Einklang mit Empfehlungen aus Wissenschaft, Industrie und Politik sowie dem EU-Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen. Emissionen müssen vor allem in den Industrien reduziert werden, wo sie am höchsten sind. Dort sind gleichzeitig die wirtschaftlichen Anreize stärker. Um den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu senken, braucht es auch aktive Investoren, die dieses Potenzial nutzen.“

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