Kaum Hamsterkäufe in der Landwirtschaft: Handelspanel liefert Fakten zum Pflanzenschutz-Einkauf

Landwirtinnen und Landwirte haben in der Corona-Krise besonnen reagiert. Während verunsicherte Verbraucher bundesweit Supermarktregale leergeräumt haben, werden Pflanzenschutzmittel weiterhin nach Bedarf gekauft. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Verkäufe von Raiffeisen-Warengenossenschaften.

„Unser neues Handelspanel, der DRV-Benchmarkbericht, zeigt einen leichten Zuwachs im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber den Verkäufen in den ersten drei Monaten des Vorjahres“, fasst Dr. Michael Reininger, Pflanzenschutzreferent des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), zusammen: „Im bundesweiten Durchschnitt beträgt der Vorsprung allerdings nur einige Handelstage.“

Thilo Lohmüller, Geschäftsführer der Raiffeisen Service GmbH, verweist auf einzelne Regionen und Produkte, die sich vom bundesweiten Durchschnitt abheben: „Punktuell ist das Hamstern schon

ansteckend. Die größten Zuwächse haben wir in den Regionen gemessen, in denen sich auch die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus als Erstes gehäuft haben. Ganz konnten sich die

Landwirte offensichtlich doch nicht der Stimmung in ihrem Umfeld entziehen. Grundsätzlich zeigt sich, dass auch in einer solchen Ausnahmesituation unser Panel wertvoller Frühindikator für angemessene Reaktionen seitens Handel und Industrie ist. Marktchancen und logistische Herausforderungen werden früher erkannt, sind besser quantifizierbar und können gezielt und zeitig beantwortet werden.“

Entscheidender als die Sorge vor coronabedingten Engpässen war für Landwirtinnen und Landwirte offenbar die schwindende Wirkstoffverfügbarkeit: Eine detaillierte Betrachtung der Verkaufszahlen zeigt deutliche Mehrumsätze bei Produkten mit auslaufender Zulassung. „Die Mittel dürfen noch eingesetzt werden. Aber der Handel wird streng kontrolliert. Mittel, die zu einem bestimmten Stichtag nicht verkauft sind, müssen mit hohem Aufwand entsorgt werden“, fasst Reininger die Problematik zusammen.

Das Handelspanel umfasst – beginnend mit 2018 – zwei Drittel der Verkaufsdaten aller Raiffeisen-Warengenossenschaften über das gesamte landwirtschaftliche Sortiment. Handelsunternehmen können sich am Marktumfeld messen. Lieferanten erhalten einen zeitnahen Blick auf den Verbleib ihrer Produkte.

Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 65,6 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

Über den Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Die Raiffeisen Service GmbH, Tochterunternehmen des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), stellt dem DRV, seinen 1.984 Mitgliedsunternehmen sowie Dritten aus der Wertschöpfungskette Lebensmittel eine umfangreiche Service Plattform zur Verfügung. Neben Benchmarkberichten zur Optimierung von Geschäftsmodellen, sind das insbesondere koordinierende Dienstleistungen und Rahmenverträge mit zentralen Lieferanten.

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