Coronakrise erreicht auch die Consultingbranche

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• Unternehmensberatungen halten ihre Mitarbeiter
• Gezielte interne Maßnahmen sollen Auswirkungen abfedern

Die Ergebnisse der aktuellen Geschäftsklima-Befragung des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) für das 1. Quartal 2020 zeigen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch das Geschäft der Consultingbranche mittlerweile stärker beeinträchtigen. Der BDU-Geschäftsklimaindex fällt im Vergleich zur Branchenbefragung im Dezember 2019 um 29,9 Punkte auf den Indexwert von 70,4. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Geschäftsklimaerhebung in der Consultingbranche durch den BDU im Jahr 2006. Und: Die befragten Unternehmensberatungen bewerten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate noch etwas schlechter als die aktuelle Lage. BDU-Präsident Ralf Strehlau: „Das starke Wachstum der Consultingbranche in den vergangenen zehn Jahren hat durch die Corona-Pandemie vorerst ein abruptes Ende gefunden. Und wir müssen davon ausgehen, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist.“

Im ersten Quartal 2020 hat sich die Stimmung in allen sieben betrachteten Beratungsfeldern – zum Teil deutlich – verschlechtert. Auch ein Beratungsfeld wie die Sanierungsberatung, die in wirtschaftlichen Krisenphasen in der Regel besonders nachgefragt wird, meldet nicht automatisch eine kaum zu bewältigende Nachfrage. Einerseits versuchen Unternehmen die Krise erst einmal ohne externe Unterstützung zu meistern. Andererseits gibt es Firmen, die schon vor der Coronakrise in schwierigem Fahrwasser waren und nun nicht mehr zu retten sind.

Am stärksten fiel der Rückgang des Geschäftsklimas in der Human Resources-Beratung (HR) aus. Hier machen sich die Einschränkungen der persönlichen Kontakte zu den Kunden am stärksten bemerkbar. Eine Virtualisierung der Beratungsleistung wird zwar in der Regel angeboten. Allerdings erschwert die nicht selten fehlende Kundenakzeptanz die Projektdurchführung.Dies betrifft besonders auch die Personalberater bei der Suche und der Auswahl nach und von Fach- und Führungskräften.

Kleinere Unternehmensberatungen sind vom coronabedingten Umsatzrückgang momentan am stärksten betroffen. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage ist bei den großen Consultingunternehmen über € 50 Mio. Jahresumsatz momentan noch vergleichsweise positiv. Lediglich jeder dritte Befragte liegt hier momentan unter seinen Budgetplanungen. Bei den kleineren Beratungsunternehmen unter € 250.000 sind es hingegen 55 Prozent.

Mitarbeiter sollen gehalten werden

Mitarbeiterkündigungen werden bei den Consultingfirmen zurzeit nur selten ausgesprochen (7 Prozent). Gute Berater zu finden, war in den letzten Jahren stets ein wachstumshemmender Faktor. Ralf Strehlau: „Die Con-sultingunternehmen schöpfen alle Möglichkeiten aus, ihre Mitarbeiter in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu halten. Damit unterstreichen sie die hohe Bedeutung ihrer Beraterinnen und Berater für den eigenen Geschäftserfolg. Zugleich sorgen die Firmen dafür, dass sie im Hinblick auf die Kunden für die Zeit nach der Krise personell weiter gut aufgestellt sind.“

Mehr als die Hälfte der Befragten hat angegeben, dass die Projekte im Rahmen der Möglichkeiten weiterlaufen. Im Bereich Sanierungsberatung beträgt der Anteil sogar 77 Prozent, im Branchensegment IT-Beratung 74 Prozent. Insgesamt wurden im Zuge der Coronakrise 13 Prozent der Projekte von den Auftraggebern storniert. Höher ist der Anteil in der HR-Beratung mit 29 Prozent.

Bei jeder zweiten Consultingfirma beträgt die momentane Auftragsreichweite mehr als zwei Monate. Besonders hoch ist der aktuelle Auftragsbestand im Bereich IT-Beratung. Mit 46 Prozent liegt der Anteil derjenigen Unternehmen, deren Auftragsbestand länger als drei Monate hält, in der Größenklasse über € 50 Mio. am höchsten. Das liegt vor allem daran, dass die Kunden hier häufiger die Projekte mit größeren Volumina und längeren Laufzeiten vereinbaren.

Kurzarbeit und staatliche Soforthilfeprogramme sind nicht tabu

Zugleich haben knapp 40 Prozent der Marktteilnehmer Kurzarbeit beantragt. Staatliche Soforthilfeprogramme wurden im Schnitt von 30 Prozent der befragten Unternehmen beantragt. Bei IT-Beratungen liegt der Anteil (6 Prozent) deutlich niedriger. Hingegen wollen derzeit 44 Prozent der HR-Beratungen derartige finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen.

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