RLV und LsV zu den Milchpreisverhandlungen mit Aldi

Mit Unverständnis reagieren Rheinischer Landwirtschafts-Verband (RLV) und Land schafft Verbindung (LsV) auf jüngste Presseverlautbarungen von ALDI Nord und ALDI Süd in Zusammenhang mit den Milchpreisverhandlungen für die „Weiße Linie“. Hierbei orientiere man sich an den Weltmarktpreisen, die nach Auffassung der Discounter keine Anzeichen für einen Anstieg ergäben. Beeinflusst werde die Weltmarktsituation durch globale Entwicklungen wie etwa aktuell die Verbreitung des Corona-Virus, dies sei aber nicht ausschlaggebend für das Vorziehen der Verhandlungen um vier Wochen, so die wenig überzeugende Argumentation der Konzerne.

Für Bernhard Conzen, Präsident des RLV, und Georg Biedemann, LsV/NRW-Sprecher, steht dagegen fest, dass es gerade angesichts einer in jüngerer Zeit nie da gewesenen Bedrohung für die gesundheitliche Situation ganzer Länder Stabilität und Besonnenheit bedarf und nicht eines Herbeiredens von Marktschwächen. Aus Sicht von RLV und LsV sind beide Handelskonzerne daher aufgerufen, sich an das in der Presse gegebene eigene Bekenntnis zu halten: Einen Zusammenhang zwischen der Corona-Situation und den vorgezogenen Verhandlungen herzustellen ist „… mit unseren Grundsätzen als Kaufleute nicht vereinbar.“

Aldi und dessen Mitbewerber nutzten bekanntlich jede Chance für niedrigere Einkaufspreise, kritisieren RLV und LsV. Wie kaum anderswo sei der deutsche Markt von Billigpreis-Kampagnen des hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandels geprägt. Nicht ohne Grund habe Bundeskanzlerin Merkel die Konzerne Ende Januar zum Rapport geladen. Und nicht ohne Grund hätten 27 Staaten der Europäischen Union im vergangenen Jahr eine Richtlinie beschlossen, die unlautere Handelspraktiken und Preisdumping erschweren soll.

RLV und LsV fordern vor diesem Hintergrund:

Die „Richtlinie (EU) 2019/633 über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette“ – kurz: UTP-Richtlinie – ist schnellstmöglich, ohne jedwede Abstriche und – wo immer möglich – stringenter in deutsches Recht umzusetzen, um die Verhandlungsposition von Landwirten und der landwirtschaftlichen Vermarktungsorganisationen zu stärken!

Das Bundeskartellamt ist gefordert, das Verhalten von ALDI kartellrechtlich zu überprüfen. Dass sich der Branchenprimus und price-setter öffentlich mit Preiserwartungen zu Wort meldet, die bereits jetzt zu erheblicher Unruhe am Markt führen, darf nicht unberücksichtigt bleiben!

Wir rufen die Molkereien auf, im Sinne der stets eingeforderten Nachhaltigkeit ihren Beitrag für eine wirtschaftliche Zukunft Milch erzeugender Betriebe durch höhere Abgabepreise zu leisten. Die gerade in letzter Zeit immer höher geschraubten Anforderungen der Unternehmen müssen zu einem messbaren und verlässlichen Mehrwert für die Erzeuger führen. Die Erwartungen der Milchbauern sind hier klar!

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