„Die EZB kauft der Eurozone Zeit für die Corona-Eindämmung“

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein neues umfangreiches Wertpapierkaufprogramm aufgelegt, um die Eurozone in der Corona-Krise zu stabilisieren. Mit zunächst 750 Milliarden Euro sollen bis zum Jahresende Staats-, Unternehmens- und Bankanleihen angekauft werden. Anders als beim bisherigen Staatsanleihekaufprogramm ist der EZB-Kapitalschlüssel nur noch eine Orientierungsgröße für die Ankäufe. Ausdrücklich behält sich die EZB vor, temporär von diesem Schlüssel abzuweichen.

Auch werden Anforderungen an die Mindestbonität der Anleihen ausgesetzt, so dass anders als im bisherigen Programm auch griechische Staatsanleihen angekauft werden können. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am ZEW Mannheim, erklärt dazu: „In der Corona-Krise droht nun eine umfassende Finanz- und Schuldenkrise. Die EZB versucht mit allen Mitteln, der Corona-Eindämmungspolitik Rückendeckung zu geben und Zeit zu kaufen. Durch die Aufgabe des EZB-Kapitalschlüssels als verbindliche Steuerungsgröße ist dieses Programm auch einsetzbar, um gezielt Länder wie Italien oder Spanien liquide zu halten. Dennoch ist die Maßnahme im Interesse aller Euro-Staaten und ein weitreichender aber verantwortungsvoller Schritt der EZB.
 Wie schon in der Euro-Schuldenkrise 2012 zeigt sich Europas Zentralbank als handlungsfähig in einer Situation, in der eine umfassende systemische Krise droht und die europäische Politik sich noch in Schockstarre befindet. “

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft; Marktdesign.

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