DGB Sachsen an Beschäftigte: Keine verschlechterten Arbeitsverträge unterschreiben!

Viele Unternehmen übernehmen jetzt Verantwortung für ihre Beschäftigten, nutzen Kurzarbeit, bieten Homeoffice an, ermöglichen Kinderbetreuung unter Lohnfortzahlung. „Gleichzeitig stellen wir aber fest, dass etliche Firmen Beschäftigte zwingen, Arbeitsverträge zu schlechteren Bedingungen zu unterschreiben. Wir warnen alle Betroffenen eindringlich: Tun Sie das nicht!“, appellierte Sachsens DGB-Chef Markus Schlimbach am Donnerstag in Dresden. „Spätere Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld oder auch Kurzarbeitergeld beziehen sich immer auf die zuletzt gezahlten Löhne. Wer schlechtere Verträge akzeptiert, verliert dauerhaft Leistungen. Mein Rat: Nichts unterschreiben, ohne zuvor mit der zuständigen Gewerkschaft zu sprechen“, sagte Markus Schlimbach.

Wichtig sei für Unternehmer nun, vor allem Verantwortung für ihre Beschäftigten zu übernehmen, keine kurzfristigen Kündigungen auszusprechen und Lösungen zu entwickeln, die zu den Beschäftigten passen.

Schutzschirm für Geringverdiener

Außerdem müsse der Staat auch weiter mutige Entscheidungen im Sinne der Beschäftigten treffen. „Angesichts der Corona-Krise brauchen wir Sonderregelungen für Geringverdienende bei der Kurzarbeit. Wenn nur 60 oder 67 Prozent des Lohnausfalls bei Kurzarbeit ersetzt werden, bedeutet das für viele Beschäftigte erhebliche Einkommensverluste. Da muss schnell eine Auffanglösung her, also ein Schutzschirm für Geringverdiener“, so Markus Schlimbach. Auch für Soloselbstständige müsse es pragmatische und schnelle Lösungen geben, so Schlimbach. Er zweifelte an, dass neue Kredite in dieser Situation das richtige Mittel sind. „Viele Soloselbstständige kommen so schon kaum über die Runden, da hilft ein weiterer Kredit auch nicht weiter.“

Krisenelterngeld

Zudem müssten Eltern, die wegen der Kinderbetreuung zu Hause bleiben müssen, unterstützt werden. „Familien sind derzeit besonders belastet. Ihnen drohen wegen Schul- und Kitaschließungen erhebliche Einkommensausfälle. Hier braucht es eine schnelle Lösung, die Eltern und Unternehmen gleichermaßen hilft. Ein Krisenelterngeld wäre eine gute Lösung“, forderte Sachsens DGB-Vorsitzender.

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