2019 mit Umsatzwachstum

Der Schuheinzelhandel hat ein insgesamt recht positives Geschäftsjahr hinter sich. Nach vorläufigen Berechnungen des BDSE betrug das Umsatzwachstum über alle Vertriebswege und Betriebsformen hinweg durchschnittlich 3 Prozent. Das Marktvolumen erreichte in 2019 insgesamt etwa 11,8 Mrd. Euro. Die einzelnen Vertriebswege performten allerdings unterschiedlich.

Der stationäre Schuheinzelhandel vermochte im Jahr 2019 seinen Umsatz um 2,5 Prozent zu steigern. Nach BDSE-Erhebungen schlossen 53 Prozent der Schuhgeschäfte das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus ab. 20 Prozent erreichten ein Pari, und nur 27 Prozent mussten Umsatzeinbußen hinnehmen.

Das Umsatzwachstum konnte erreicht werden, obwohl die Besucherfrequenz im vergangenen Jahr schwächelte. So meldeten 60 Prozent der Schuhgeschäfte rückläufige Kundenfrequenzen für 2019, wohingegen nur 13 Prozent höhere Besucherzahlen als im Vorjahr registrierten.

Die Kundenbons dagegen sind in den meisten Schuhhäusern gestiegen. 43 Prozent melden einen leichten, 3 Prozent sogar einen starken Anstieg ihrer Durchschnittsbons. Dies dürfte das Resultat von Trading-up-Bemühungen und Ausdruck einer intensiven Kundenberatung sein.

Online-Handel nach wie vor auf Wachstumskurs

Auch der Online-Handel mit Schuhen konnte seine Umsätze wieder steigern. Das Wachstum des Versand- und Internethandels dürfte im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von rund 5 Prozent erzielt haben. Damit gelang es dem Online-Vertrieb mit Schuhen auch im Jahr 2019 wieder, seine Marktposition auszubauen. Der Marktanteil des Onlinehandels erreicht damit nach BDSESchätzungen gut 22 Prozent: Mehr als jedes fünfte Paar Schuhe wird demnach mittlerweile im Internet gekauft.

Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass dieser Onlineanteil von 22 Prozent auch die Online-Umsätze der stationären Schuhgeschäfte enthält. Immerhin die Hälfte der Schuhfachhändler verkauft entweder über einen eigenen Web-Shop oder über Online-Marktplätze. Branchenerhebungen deuten darauf hin, dass diese Multichannel-Anbieter gegenwärtig eine positivere Umsatzentwicklung verzeichnen als rein stationäre Schuhhändler. Die Mehrkanal-Anbieter profitieren von den aktuellen Wachstumsraten im Online-Shopping der Kunden und können eventuelle Umsatzdellen in ihren Ladengeschäften über zusätzliche Internet-Verkäufe ausgleichen.

Coronavirus erschwert Prognose 2020

Der Schuheinzelhandel ist mit leichten Umsatzrückgängen in das Jahr 2020 gestartet. Dies lag maßgeblich an den hohen Vorjahreswerten aus 2019. Zudem waren die letzten beiden Monate dieses Jahres vielerorts zu mild, was den Abverkauf gefütterter Schuhe nicht gerade befördert hat. Ob und inwieweit sich in der aktuellen Umsatzentwicklung bereits eine gewisse Konsumzurückhaltung aufgrund des Coronavirus niederschlägt, lässt sich schwer beurteilen. Bis Anfang März zumindest waren – von besonders betroffenen Regionen wie dem Kreis Heinsberg einmal abgesehen – kaum größere Auswirkungen auf den Umsatz des Schuheinzelhandels spürbar.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Diskussion blickt der Schuhhandel mit einer gewissen Verunsicherung auf den weiteren Jahresverlauf. Denn die Lust der Verbraucher auf Schuhe hängt erheblich von einer positiven Konsumstimmung ab. Die breite und teilweise Panik auslösende Berichterstattung in den Medien zum Coronavirus dürfte der Kauflaune jedenfalls eher geschadet als sie beflügelt haben.

Auch in Bezug auf die Warenversorgung sind die Unternehmen des Schuhhandels verunsichert und tauschen sich dieser Tage mit Verbundgruppen und Industriepartnern zu diesem Thema aus. Denn ein Großteil der in Deutschland angebotenen Schuhe stammt aus chinesischer Produktion oder enthält zumindest Vorprodukte und Zutaten aus diesem wichtigen Beschaffungsland.

Bei der aktuellen Frühjahrs-Sommer-Saison sieht die Branche derzeit keine nennenswerten Lieferverzögerungen. Für die Auslieferung der Herbst-Winter-Ware könnte das allerdings anders werden, sollte das Coronavirus nicht bald eingedämmt werden, die betroffenen Produktionsstätten nicht wieder anlaufen und die Transportwege nicht reibungslos funktionieren.

Sollten die Ansteckungsraten aber – wie bereits in den letzten Tagen in China der Fall – kurzfristig wieder zurückgehen, werden sich die negativen Auswirkungen auf den Schuhhandel in engen Grenzen halten. Zumal Konsumpsychologen davon ausgehen, dass nach Abebben der Epidemie die Käufe wieder überproportional stark nach oben schießen. Bei diesem Szenario rechnet der BDSE mit einem insgesamt leicht positiven Umsatzverlauf in 2020.

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