Mercedes unter den Kaschiermaschinen

Dass Stock-Maschinen im internationalen Vergleich als „Mercedes unter den (Bogen-) Kaschiermaschinen“ gelten, wissen nur wenige: Wer durch Grebenau-Eulersdorf fährt, nimmt die Maschinenbaufirma wahrscheinlich erst auf den zweiten Blick wahr. „Und was sich hinter unseren Türen verbirgt, dürfte den meisten gar nicht bekannt sein“, sagt auch Geschäftsführer Günter Stock, „zum 25-jährigen Firmenjubiläum haben viele Menschen aus der näheren Umgebung den Tag der offenen Tür genutzt, um bei uns hereinzuschauen.“ Jetzt öffneten sich die Türen für Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak, Bürgermeister Lars Wicke, Andrea Ortstadt (Wirtschaftsförderung) und Ute Müller (Arbeitgeberservice im Kommunalen Jobcenter KVA).

„Dann sind wir hier also im Sindelfingen des Vogelsbergkreises“, merkt Mischak mit einem Schmunzeln an und lässt sich von Geschäftsführer Günter Stock die Produktion einer großen Rollen-Inline-Kaschiermaschine zeigen. Die nimmt die ganze Länge einer Halle mit rund 30 Metern ein, ein Teil davon steht sogar noch in zweiter Reihe. „Wenn alles planmäßig läuft, soll sie noch vor Weihnachten nach Polen ausgeliefert werden“, sagt Stock. Polen sei in den letzten Jahren ein sehr guter Markt, überhaupt seien die meisten Auftraggeber aus Europa. Aber auch nach Nord- und Latein-Amerika, gelegentlich Süd-Afrika habe man schon Maschinen geliefert. „Wir arbeiten mit freien Vertretungen anderer Länder zusammen, der am weitesten entfernte Auftrag hat uns bis nach Australien geführt“, erzählt Stock.

Maschinenbau Stock entwickelt mit einem zehnköpfigen Team von Technikern, Ingenieuren und Konstrukteuren Maschinen für die wirtschaftliche Herstellung von Pack- und Werbemitteln. Seit der Unternehmensgründung 1970 durch den Vater des heutigen Geschäftsführers hat sich Stock Maschinenbau zu einem der weltweit führenden Hersteller und Spezialisten für Kaschiermaschinen entwickelt. Wichtige Voraussetzung seien deshalb gute Englischkenntnisse, merkt Stock an. Am Standort Eulersdorf arbeiten 60 qualifizierte Mitarbeiter an den Maschinen, weitere 25 fertigen und montieren im thüringischen Kaltensundheim, dem zweiten Standort. Dort sorgen zwei in Grebenau ausgebildete Betriebsleiter für den reibungslosen Ablauf, so dass der Chef selbst nur etwa einmal im Monat in die Zweitniederlassung fährt. Mehr als die Hälfte der Belegschaft ist selbst ausgebildet, darauf legt der Firmenchef großen Wert. Aktuell befinden sich vier neue Mitarbeiter in der Ausbildung zum Industriemechaniker, Mechatroniker und Technischen Zeichner.

„Wir bieten ein vielseitiges Programm markt- und kundenspezifischer Produkte, auch für individuelle Anforderungen“, so Stock, „gerade was die Entwicklung und der Bau von speziellen Lösungen angeht, sind wir weltweit ziemlich weit oben.“ Das zeigt die Firma Stock Maschinenbau alle vier Jahre auf der weltgrößten Messe der Druck- und Druckmedienindustrie drupa in Düsseldorf, wo sie unter anderem die Kundenaufträge akquiriert. Zwischen zehn und 20 Monate dauert es von der Bestellung bis zur Lieferung – und die ist nochmal ein eigenes Projekt: Die Anlage wird komplett zerlegt und auf fünf bis sechs LKW-Ladungen verteilt an ihren Bestimmungsort in Polen verbracht. Mit dabei sein werden fünf Mitarbeiter, die dann rund drei Wochen mit Aufbau und Inbetriebnahme beschäftigt sein werden.

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