Oberschlesische Städte im Zweiten Weltkrieg

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Oberschlesische Städte im Zweiten Weltkrieg
7. Juli bis 6. Oktober 2019
Sonderausstellung des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen

Oberschlesien blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Erster Weltkrieg, Aufstände und Volksabstimmung, Teilung, Zweiter Weltkrieg und anschließend Flucht und Vertreibung prägten diese Region im 20. Jahrhundert. Die Tafelausstellung stellt 15 Städte des oberschlesischen Industriereviers und des benachbarten Dombrowaer Beckens vor, die nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 in dem neu gebildeten Regierungsbezirk Kattowitz zusammengeschlossen wurden. Damit wurde eine Region zu einem Verwaltungsverbund vereinigt, die 1922 als Folge des Ersten Weltkriegs zwischen Deutschland und dem neuen polnischen Staat aufgeteilt worden war. So waren die Städte Beuthen, Gleiwitz und Hindenburg nach dem Ersten Weltkrieg in der 1919 neu gegründeten, preußischen Provinz Oberschlesien beim Deutschen Reich verblieben. Die Übernahme der Macht und die Durchdringung der Gesellschaft durch die Nationalsozialisten erfolgten hier nach dem bekannten Muster von „Verführung und Gewalt” bereits seit 1933. Demgegenüber hatten Kattowitz, Königshütte, Pless, Tarnowitz und Rybnik seit der Teilung Oberschlesiens 1922 zur polnischen autonomen Woiwodschaft Schlesien gehört. Sie wurden dem Deutschen Reich 1939 wieder angeschlossen und von den neuen Machthabern erkennbar auch als „Kriegsbeute” behandelt. Gleiches galt für die Städte, die zu keiner Zeit Teil des Deutschen Reiches gewesen waren: Bielitz, Teschen, Chrzanów und Saybusch lagen bis 1918 im Habsburgerreich, Bendzin, Olkusz und Sosnowitz dagegen in Russisch-Polen. In diesen Städten begann mit dem deutschen Einmarsch unmittelbar eine von den rassenideologischen Vorstellungen der Nationalsozialisten bestimmte, aggressive und gewaltsame Volkstums- und Germanisierungspolitik gegen die polnischen Bevölkerungsteile sowie die rücksichtslose Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Der von Deutschland begonnene Krieg endete 1945 mit einer vollständigen Niederlage. Daraus resultierte die massenhafte Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung und der endgültige Verlust Schlesiens für Deutschland. Ab Januar 1945 besetzte zunächst die Rote Armee Oberschlesien, das anschließend Teil des polnischen Staates wurde.

Die Ausstellung basiert auf einer polnischen Fassung des Staatsarchivs Kattowitz. Zu den bevorstehenden Gedenkveranstaltungen an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren bietet sie einen wertvollen und neuen Beitrag aus lokaler und regionaler Perspektive. Zahlreiche historische Exponate aus den hierzulande völlig unbekannten dokumentarischen Überlieferungen (Archivalien, historische Fotografien, Broschüren, Plakate etc.) werden auf den Tafeln der Ausstellung präsentiert.

Eine Ausstellung des Kulturvereins für Schlesien und Mähren e.V., Düsseldorf © 2018
In Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Kattowitz / Archiwum Państwowe w Katowicach

Kooperationspartner:
Freunde des Staatsarchivs / Towarzystwo Przyjaciół Archiwum
Oberschlesisches Landesmuseum, Ratingen

Die Illustrationen stammen aus den Sammlungen des Staatsarchivs Kattowitz
sowie der Museen in Chrzanów, Gleiwitz / Gliwice und Rybnik

Projektförderung:
Bezirksregierung Düsseldorf aus Mitteln des Landes NRW nach § 96 BVFG, 2018

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag, 11–17 Uhr
Aktuelle Hinweise finden Sie auf unserer Homepage
sowie auf Facebook.
Am 3. Oktober ist das Museum geschlossen.

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Oberschlesisches Landesmuseum
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40883 Ratingen
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