10 aktuelle Fakten zum Cross-Border Trade

1. Die Anfänge des grenzüberschreitenden Handels

Der Cross-Border Trade oder auf Deutsch, der „grenzüberschreitende Handel“ ist in den letzten Jahrzehnten deutlich stärker gestiegen als das weltweite Bruttoinlandsprodukt. Nun wird wohl keiner unserer Leser erstaunt sein, dass der internationale Handel seit langem stetig wächst. Wie lange das jedoch schon so geht, fanden wir interessant:

Schätzungen zufolge stieg die internationale wirtschaftliche Integration von unter 5% um 1800 auf bereits satte 20% bis zum ersten Weltkrieg. Die wirtschaftliche Integration beschreibt den prozentualen Anteil des Welthandels an der Weltgüterproduktion. Aufgrund von zwei Weltkriegen und einer Weltwirtschaftskrise war der internationale Handel nach Ende von WW2 so eingebrochen, dass er erneut bei lediglich 5% lag. Somit erkannte man, dass der internationale Handel nur unter Frieden und stabilen Verhältnissen prosperiert.

2. Rückschritt statt Fortschritt in Afrika

Weiterhin – und auch diesem Umstand ist sich wohl jeder bewusst – intensiviert sich der Welthandel in den Wirtschaftszentren Amerika, Europa und Südostasien während die Mehrheit der Entwicklungsländer kaum eine Ausweitung oder sogar einen Rückgang ihrer Beteiligung verzeichnen. So zum Beispiel fast alle afrikanischen Länder südlich der Sahara, obwohl viele Mitglied der WTO wurden und Maßnahmen zur Liberalisierung des Handels einsetzen.

3. Dienstleistungen > Waren

Neu ist heute jedoch, dass der internationale Dienstleistungsverkehr noch stärker wächst als der Warenverkehr. Diese sind schwieriger staatlich zu regulieren und es gelten andere Regelungen. Abhängig von der Art der Dienstleistung, dem Leistungsempfänger, der Zahlungsgestaltung und den involvierten Ländern ergeben sich verschiedene Schlussfolgerungen. Weiterhin bestehen Ausnahmen, bspw. für Personenbeförderungen, gastronomische Dienstleistungen sowie Immobiliendienstleistungen.

4. Geringes Vertrauen bei grenzübergreifendem E-Commerce

Die Europäische Kommission hat es sich zum Anliegen gemacht, den europaweiten Zugang zu Waren und Dienstleistungen über das Internet zugänglicher zu machen. Denn bisher herrscht ein geringes Vertrauen der Konsumenten beim Online-Einkauf über die eigenen Landesgrenzen hinweg. Dies wurde noch 2017 vom Verbraucher-Barometer bestätigt. Käufer sollen jetzt beim Online-Einkauf rechtlich genauso gut geschützt sein wie im Offline-Handel und den gleichen Anspruch auf Ersatz oder Rabatt haben.

5. Der Spezialfall Marktplätze

Ab 2019 gelten neue Regelungen für Online-Marktplätze (also beispielsweise Amazon, Ebay etc.), damit die dortigen Vertreiber ihrer Umsatzsteuerpflicht nachkommen. Die Marktplätze sollen bestimmte Daten zum Umsatz ihrer Nutzer dokumentieren und im Ernstfall für die nicht entrichtete Umsatzsteuer auf ihrer Plattform haften müssen.

6. Bessere Arbeitsbedingungen für Kraftfahrer

Durch einheitliche EU-weite Vorschriften für die Entsendung von Kraftfahrern sollen deren Arbeitsbedingungen verbessert werden. So sind die Unternehmen von nun an verpflichtet die Fahrpläne so zu gestalten, dass die Fahrer in regelmäßigen Abständen (mindestens alle vier Wochen) nach Hause zurückkehren können. Zudem muss die vorgeschriebene Ruhezeit am Ende der Woche außerhalb der Kabine des Fahrzeugs verbracht werden.

7. „Kabotageverkehr“…Wie bitte?

Der Kabotageverkehr stellt einen Binnenverkehr dar, welcher von einem Frachtführer, der seinen Sitz in der EU hat, in einem anderen EU-Staat durchgeführt wird.  Durch die völlige Liberalisierung des europäischen Güterkraftverkehrs ist jedes Unternehmen mit Sitz in einem Mitgliedsstaat der EU und des EWR mit einer Gemeinschaftslizenz (EU-Lizenz) sowohl zu grenzüberschreitendem Güterkraftverkehr, als auch zu Beförderungen im Binnen- bzw. Kabotageverkehr befugt.

Die Kabotage ist in einem anderen Land als dem Niederlassungsstaat des Unternehmens allerdings nur zeitweilig erlaubt. Unternehmen aus Drittstaaten können keine Gemeinschaftslizenzen erhalten. Somit haben sie bei Einsatz von Kraftfahrzeugen über 3,5 t grundsätzlich keine Erlaubnis zum Kabotageverkehr.

8. Deutschland mit drittgrößter Handelsflotte

Die grenzübergreifend transportierte Warenmenge in der deutschen Seefracht ist von 2004 (87,5 Mio. t) bis 2018 (fast 132 Mio. t) stark angestiegen. Die Containerschiffsflotte Deutschlands ist eine der jüngsten und modernsten und stellt etwa ein Drittel der weltweiten Containerschiffstonnage. Deutsche Reedereien haben nach Griechenland und Japan die drittgrößte Handelsflotte.

Die wichtigsten Häfen für den deutschen Außenhandel stellen die Häfen der Nordseeküste, daher Hamburg, Bremen, Rotterdam und Antwerpen dar. Der weltweit größte Containerhafen der Welt ist mit einem Umschlagvolumen von 42 Mio. TEU Shanghai. Den größten europäischen stellt Rotterdam mit 14,5 Mio. TEU dar. Die Welthandelsflotte besteht aus etwa 53.000 Schiffen, davon sind die am häufigsten vorhandenen Stückgutschiffe (17.000), Massengutschiffe (11.400) und Rohöltanker (7.300).

9. Entschuldigung, wir müssten hier mal durch…

Über den „großen Teich“ stellt der Transport schon lange kein Problem mehr dar. Schwieriger sieht es im Warenverkehr zwischen Asien und Europa aus. Rund 20.000 Schiffe pro Jahr fahren hierfür durch den Suezkanal, eine 193km lange Abkürzung durch die ägyptische Wüste, die den asiatischen und europäischen Kontinent verbindet. Etwa 250.000 Euro soll die Durchfahrt pro Schiff kosten.

Die Alternative wäre die Umschiffung Afrikas um das Kap der guten Hoffnung herum, wodurch sich die zurückzulegenden Kilometer schnell verdoppeln. Der Kanal ist lediglich an zwei Stellen groß genug, sodass entgegenkommende Frachter lediglich an einem insgesamt 72 km langen Teil des Kanals aneinander vorbeifahren können. Deshalb ist der Transport strikt getaktet. Hinzu kommt, dass nach Durchquerung des Kanals in Richtung Asien die Frachter piratengefährdete Gewässer erwarten.

1878 reiste Adolf Erik Nordenskiöld als erster Mensch über das Nordpolarmeer von Europa nach Asien. Damals dauerte diese Expedition ein Jahr. Auch heute lässt sich die Nordostpassage (noch)!) nur in Begleitung von Atomeisbrechern durchqueren und ist dadurch ein teures Unterfangen. Doch Forscher schätzen, dass das Polareis bereits in 10 Jahren so weit abgeschmolzen ist, dass die Route genutzt werden kann. Im Vergleich zum Suezkanal spart dieser Weg bis zu 14 Tage Reisezeit, die Kanalgebühren und Schiffsdiesel, sowie etwa 6.000 km ein. Es bleibt jedoch zu bezweifeln, dass dies eine wünschenswerte Entwicklung darstellt.

10. Oder doch fliegen…

Für die klassische Route von Hamburg durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer, von dort durch den Suezkanal, das Rote Meer und in den Indischen Ozean nach Shanghai (=ca. 11.000 Seemeilen) braucht ein Containerschiff mindestens 28 Tage. Die Luftfracht liegt mit Vor- und Nachläufen bei 3-4 Tagen, kostet dabei jedoch 10 mal mehr.

Der Luftfrachtverkehr ist der Verkehrsträger mit der höchsten Zuwachsrate. In den letzten 10 Jahren stieg der Außenhandel per Flugzeug um 60 Prozent. Dabei wird fast die Hälfte der weltweiten Luftfracht in den Unterdecks von Passagierflugzeugen transportiert, die andere Hälfte über die dafür vorgesehenen Frachtflugzeuge.

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