Vom Ritt auf Kanonenkugeln

Es ist kein Geheimnis, dass Frauen es auf dem Arbeitsmarkt – und besonders bezüglich höherer Positionen – nach wie vor vielfach schwerer haben als ihre männlichen Mitbewerber. Gründe dafür gibt es viele. Einer davon erinnert an den berühmten Lügenbaron Münchhausen. Münchhausen – bekannt für seine Hochstapeleien – ist der Inbegriff davon, mehr zu versprechen als man halten kann.

Münchhausen wie ein Menetekel im Kopf

Genau dieses Gefühl, nur mit umgekehrten Vorzeichen, beschleicht viele Frauen in entscheidenden beruflichen Situationen. Mit Gedanken wie: „Bin ich wirklich so kompetent wie ich denke?“ neigen sie eher zum Tiefstapeln, denn zum Hochstapeln. Diese ungerechtfertigte Angst davor, als Hochstaplerin eingestuft zu werden, bremst die betroffenen Frauen in entscheidenden beruflichen Situationen aus, unter anderem auch im Bewerbungsgespräch.

Aber sogar schon vorher beim Formulieren von Anschreiben und Lebenslauf geistert ihnen zuweilen Münchhausen wie ein Menetekel durch den Kopf. Mit dem Grundgefühl, nicht genug zu wissen oder genug kompetent zu sein, fällt es verständlicherweise schwer, die eigenen Stärken und Kompetenzen anzupreisen. Natürlich gibt es auch Männer, denen das schwerfällt. Frauen sind allerdings eher anfällig für dieses Phänomen. Denn Frauen fällt es in der Regel schwerer als den männlichen Mitbewerbern, mit den eigenen Fähigkeiten hausieren zu gehen.

Implizite Verhaltensmuster tief verankert

„Eigenlob stinkt!“ ist eine gesellschaftliche Botschaft, die in besonderem Maße von Frauen verinnerlicht wird. Das Rollenbild beeinflusst – nach wie vor – die impliziten Verhaltensmuster, die wir im Laufe von Erziehung und Sozialisation in uns aufnehmen: Frauen stehen eher für Bescheidenheit, Männer stehen eher für Erfolg und Stärke.  Kulturelle Botschaften wie diese tragen dazu bei, dass es vielen Frauen schwerfällt, ihre eigenen Stärken zu sehen, diese anzuerkennen und als Trumpf auszuspielen, wenn es drauf ankommt. Obwohl diese Haltung teilweise tief verankert ist, ist es möglich, umzulernen.

Öfter dick auftragen hilft

Coaches und Berater können bei diesem Prozess unterstützen und Tricks und Techniken vermitteln, wie die eigenen Kompetenzen gesehen, anerkannt und hervorgehoben werden können. Nicht selten wächst die innere Überzeugung von der eigenen Leistungsfähigkeit mit zunehmender Erkenntnis und Transparenz der eigenen Stärken und Vorzüge. Und das Wissen um die Qualität der eigenen Arbeit, um die eigenen Ressourcen und Soft Skills, hilft zu überzeugen – nicht nur im Bewerbungsgespräch. Als erstes müssen Frauen sich ihrer Stärken bewusstwerden und eine realistische Wahrnehmung des eigenen Kompetenzprofils erlangen. Ist die Wahrnehmung der eigenen Person dann nicht länger negativ verzerrt, ist eine fundamentale Basis geschaffen.

Frau sollte sich weniger vor dem Lügenbaron fürchten, sondern am Ende vielmehr von ihm lernen. Der durch seinen angeblichen Ritt auf einer Kanonenkugel bekannte Käpt’n Blaubär der Sagenwelt ist ein echter Tausendsassa. Mit einer großen Portion Schneid ausgestattet, konnte er sich immerhin am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.

Ein Hauch mehr Selbstbewusstsein als Krücke

Ein erster Schritt kann es sein, sich selbst und seinen eigenen Gedanken zuzuhören und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wann sich das Hochstapler-Gefühl einstellt. Im zweiten Schritt gilt es dann, Wege zu finden, die eigenen Fähigkeiten realistischer einzuschätzen. Solang das noch nicht möglich ist, kann ein Hauch Münchhausen als Krücke dienen: Tun Sie doch mal so als ob! Handeln Sie ab jetzt jeden Tag mindestens einmal mutiger, als Sie es sich eigentlich zutrauen würden! Das kann Energien freisetzten. Die so gewonnenen Erfolgserlebnisse können zukünftig helfen, das Gefühl zu widerlegen, nur eine unzureichend befähigte Hochstaplerin zu sein. Langfristig führt diese Einstellung zu mehr Selbstvertrauen, den eigenen Leistungen angemesseneren Positionen und einer größeren beruflichen Zufriedenheit. Probieren Sie es aus! Womit fangen Sie an?

Anke Hopp

Anke Hopp studierte nach der Ausbildung zur Bankkauffrau Betriebswirtschaftslehre und Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Kiel mit dem Abschluss als Diplom Kauffrau. Nach dem Einstieg in den Personalbereich des Otto Konzerns folgten Stationen als Leiterin im Hamburger Call-Center und als Personalleiterin einer Tochterfirma. Dort ging es um den Aufbau des HR Bereiches als Holding Funktion für verschiedene Tochterfirmen. Die Begleitung des Management-Teams war hier eine wesentliche Aufgabe.

Seit 2009 ist Frau Hopp im Bereich Newplacement, Karrierecoaching und Unterstützung im Trennungsprozess tätig. Frau Hopp begleitet Menschen im Bewerbungsprozess und hilft dabei auch, das Thema Trennung professionell zu unterstützen. Offboarding als Chance, es besser zu machen. Seit Oktober 2018 ist Frau Hopp als Partner bei SELECTAM tätig. Sie baut den Standort Hamburg zum Kompetenzcenter für Executive Newplacement aus.

Autor: Anke Hopp, Newplacement-Beraterin SELECTEAM Deutschland GmbH, Hamburg

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1981 gegründet, zählt die SELECTEAM DEUTSCHLAND GmbH mit Hauptsitz in München heute zu den ältesten Beratungshäusern in Personalfragen. Durch die bundesweit verteilten Standorte in München, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart betreut SELECTEAM heute nationale und internationale Mandanten zu allen Themen im HR Business.

Der Bereich Executive Newplacement ist die neueste Dienstleistung im Portfolio der SELECTEAM. Die professionelle und individuelle Methodik und die persönliche Beratung durch erfahrene Newplacement Coaches begleiten Führungskräfte im Trennungsprozess hin zu einem neuen Job.

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