Arbeitsmarkt 2017 in Deutschland

21 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in den 14 größten deutschen Städten, in denen aber nur rund 17 Prozent der Bevölkerung leben. Und die Zahl der Jobs wächst weiter, so war 2017 jede dritte freie Stelle (33,7%) in diesen 14 Städten ausgeschrieben. Jede 6. offene Stelle (15,4%) bezog sich auf eine Leitungsposition. In Stuttgart München und Frankfurt setzen über ein Drittel der freien Stellen einen akademischen Abschluss voraus. Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt sind ein gutes Pflaster für Young Professionals. Überdurchschnittlich hoch ist der Bedarf an gewerblichen Fachkräften in Bremen, Leipzig und Dortmund. Aushilfs- und Anlernkräfte haben dagegen in Stuttgart, München und Frankfurt besonders schlechte Karten. Diese und andere Zahlen und Informationen ergibt eine Auswertung von rund 2,6 Millionen Stellenanzeigen, die 2017 in Printmedien und Online-Jobbörsen erschienen sind.

Führungskräfte

Während bundesweit in 14,4 Prozent der Stellen­anzeigen Mitarbeiter für Führungspositionen (Ge­schäftsführer, Abteilungs-/ Bereichsleiter oder Projekt­leiter) gesucht wurden, waren es in den Städten teils deutlich mehr – in Frankfurt, München und Stuttgart beinhaltete sogar mehr als jede fünfte freie Stelle eine Leitungs­funktion. Knapp unter der 20-Prozent-Marke liegt die Nachfrage nach Führungskräften in Düsseldorf Essen, Berlin, Hamburg und Köln. Zwischen 16 und 17 Prozent liegt die Quote in Bremen, Nürnberg, Hannover, Dortmund und Leipzig. Schlusslicht hier ist Dresden, hier lag 2017 die Nachfrage nach Führungspositionen mit 15 Prozent nur knapp über dem Bundesdurchschnitt (14,4 Prozent).

Fachkräfte mit akademischer Ausbildung

Überdurchschnittlich hoch ist in den Großstädten auch die Nachfrage nach Fachkräften mit aka­demischer Ausbildung: Während 2017 bun­desweit in 22,9 Pro­zent aller Stellen­aus­schrei­bungen ein Hochschul­abschluss ge­fordert war, lag diese Quote in den Großstädten teils deut­lich höher. Spitzenreiter hier ist Stuttgart: Fast 40 Prozent der in der Schwabenmetropole ausge­schriebenen Stellen erforderten eine akademische Ausbildung. Mit 35,8 bzw. 35,5 Prozent folgen München und Frankfurt. Auch in Berlin, Düsseldorf, Dresden, Köln und Hannover wurde bei mehr als 30 Prozent der offerierten Stellen ein (Fach-)Hochschulabschluss vorausgesetzt. Vergleichsweise schlechtere Chancen haben Akademiker in Hannover, Nürnberg, Essen, Dortmund, Leipzig und Bremen, aber auch in diesen Städten liegt die Quote deutlich über dem Bundesdurchschnitt (22,9 Prozent).

Young Professionals

Auch der Einstieg in das Berufsleben nach der (Fach-)Hochschule gelingt in den Städten in der Regel besser als in ländlichen Regionen: Die besten Chancen haben Young Professionals – also Hochschul­abgänger auf der Suche nach ihrer ersten Festanstellung – in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München. Der Anteil der offenen Stellen für Young Professionals liegt in diesen Städten zwischen 5,3 und 5,8 Prozent und liegt damit prozentual mehr als doppelt so hoch wie in Leipzig, Bremen und Dresden. Die Elbmetropole scheint ein besonders schlechtes Pflaster für akademische Berufseinsteiger zu sein, hier gab es mit 2,3 Prozent 2017 prozentual sogar weniger Jobs als im Bundesdurchschnitt (2,4 %).

Gewerbliche Facharbeiter

Gewerbliche Facharbeiter haben statistisch die besten Chancen in Bremen. In mehr als jeder zweiten Stellenausschreibung in der Hansestadt wurden 2017 qualifizierte Facharbeiter gesucht. Damit liegt Bremen deutlich über dem Bundesdurchschnitt (47%) – und befindet sich in guter städtischer Gesellschaft: Denn auch in Leipzig, Dortmund, Nürnberg und Dresden liegt die Nachfrage nach gut ausgebildeten gewerblichen Kräften über dem Bundesdurchschnitt. Knapp darunter liegen Hannover und Essen. Anteilig deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt war die Nachfrage nach gewerblichen Fachkräften vor allem in München, Frankfurt und Stuttgart.

Anlern- und Aushilfskräfte

Schlechte Chancen sowohl auf dem Land wie in den Städten haben Anlern- und Aus­hilfskräfte. Bundesweit reicht für nur 5,6 Prozent aller ausgeschriebenen offenen Stel­len dieses „Anforderungs­profil“. In den Städten liegt diese Quote zwar etwas niedriger, wobei bei Werten zwischen 4,6 Prozent (Dresden) und 5,1 Prozent (Leipzig) allerdings kaum signifikante Unterschiede zum Bundesdurschnitt festzustellen sind. Ausnahmen sind Stuttgart, München und Frankfurt mit Quoten zwischen 3,7 und 3,9 Prozent.

Die Zahlen stammen aus dem Karriere-Atlas 2018, für den die Online-Jobbörse Yourfirm rund 2,6 Millionen Stellenanzeigen, die im Jahr 2017 in Onlinebörsen und in Printmedien veröffentlicht wurden, ausgewertet hat. Die Studie mit weiteren Ergebnissen zu den 14 größten deutschen Städten und zahlreichen Grafiken ist abrufbar unter www.yourfirm.de/karriere-atlas/

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