Freelancer sind hoch im Kurs

Obwohl 95 % der Unternehmen Freiberufler beschäftigen, verfügt nur etwas mehr als ein Drittel davon über eine offizielle Strategie, um die Prioritäten dieser freiberuflichen Arbeitskräfte mit den Zielen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Umfrage des Personaldienstleisters SD Worx und der Antwerp Management School in fünf europäischen Ländern. Die beiden Organisationen haben untersucht, welche Faktoren zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes beitragen und wie Unternehmen damit umgehen. Laut Umfrage gibt die Mehrheit der Unternehmen an, dass mindestens 10 % ihrer derzeitigen Belegschaft aus selbständig Erwerbstätigen besteht. Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen mit Freelancern anders umgehen sollten.

Unternehmen müssen dringend flexibler werden

In fünf europäischen Ländern ist die Flexibilität der wichtigste Grund für die Beschäftigung freiberuflicher Arbeitskräfte, für 65 % der Unternehmen ist dies der entscheidende Faktor bei der Beschäftigung neuer Mitarbeiter. Der zweithäufigste Grund für Unternehmen mit Freelancern in ihren Reihen sind deren spezifische Fachkenntnisse, bei 63 % der Befragten ist dies der Fall. In Deutschland (62 %), den Niederlanden (63 %) und dem Vereinigten Königreich (66 %) ist es sogar der Hauptgrund für die Entscheidung für freie Mitarbeiter und somit wichtiger als das Thema Flexibilität. Schnelligkeit und Kosten sind ebenfalls wichtige Beweggründe, 49 % der deutschen Entscheidungsträger schätzen das schnellere Tempo im Vergleich zu einer Stellenausschreibung und für 39 % sind die niedrigeren Kosten der entscheidende Faktor.

Arbeitgeber vernachlässigen Personalplanung

Alarmierend ist die Tatsache, dass 65 % der Befragten einen informellen Ansatz bei der Personalplanung verfolgen, obwohl Freiberufler mittlerweile einen erheblichen Anteil der Belegschaft ausmachen.

„Da Unternehmen immer mehr selbständige Arbeitskräfte beschäftigen, müssen sie sicherstellen, dass ihre Personalpolitik ständig an die Anforderungen dieser neuen Arbeitskräfte angepasst wird“, erläutert Sigurd Seifert, Director of Marketing & Business Development bei SD Worx. „Heute gehen zu viele Unternehmen reaktiv oder ad hoc mit der Gig Economy um, was sich langfristig als schädlich erweisen wird. Wegen der mangelnden Anpassung werden sich Bereiche wie die Personalplanung zu einer großen Herausforderung für Unternehmen entwickeln, zumal der Schwerpunkt bei der Einstellung von hochqualifizierten freiberuflichen Mitarbeitern liegt. Der Charakter einer Belegschaft ändert sich jeden Tag – eine Strategie von gestern reicht da nicht mehr aus.“

Interessantere Arbeit motiviert zur freiberuflichen Tätigkeit

Um eine mit Blick auf das Management freiberuflicher Arbeitskräfte effektive Personalstrategie entwickeln zu können, müssen die Entscheidungsträger verstehen, warum sich Arbeitskräfte für eine selbständige Tätigkeit entschieden haben: Für 80 % der deutschen Befragten ist der Hauptgrund für ihre selbständige Tätigkeit schlicht der interessantere Arbeitsinhalt und 75 % meinen, die Selbständigkeit passe besser zu ihren Kompetenzen. Daneben gibt es verschiedene persönliche Gründe, warum Menschen sich für eine selbständige Erwerbstätigkeit entscheiden.

Fast die Hälfte (49 %) gab an, dass sich freiberufliche Arbeit besser mit ihrem Privatleben vereinbaren lasse, in den einzelnen Ländern finden sich diesbezüglich aber starke Unterschiede: So sind Arbeitskräfte im Vereinigten Königreich die größten Befürworter einer selbständigen Erwerbstätigkeit, weil diese für ihr Privatleben Vorteile bietet – für 79 % ist dies der Grund für ihre Entscheidung; Frankreich folgt mit 69 %. In Belgien fällt die Motivation jedoch deutlich anders aus, hier sind die Vorteile für das Privatleben nur für 52 % der Befragten das entscheidende Kriterium. Auch in puncto Stress zeigen sich große Unterschiede zwischen den einzelnen Nationen: Während 39 % der Freiberufler im Vereinigten Königreich glauben, dass eine freiberufliche Tätigkeit den Stress in ihrem Leben reduziert, können dem nur 23 % der Belgier zustimmen.

Auf internationaler Ebene erweisen sich die Selbstständigen als positiv und zukunftsorientiert. Von den Befragten beschäftigen sich 41 % aktiv damit, ihre beruflichen Kenntnisse zu verbessern – und 56 % entwickeln sogar Fähigkeiten weiter, die sie erst bei zukünftigen Aufgaben benötigen werden.

Unternehmen haben Schwierigkeiten, neue Fachkräfte zu gewinnen

Knapp die Hälfte (45 %) der befragten Unternehmen in allen Ländern ist davon überzeugt, dass sie in den nächsten drei Jahren keine Probleme haben werden, neue Fachkräfte für sich zu gewinnen. Ein Drittel rechnet mit einem Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen und beurteilt die Umsetzung von Mission, Vision und Strategie in den nächsten drei Jahren als gefährdet. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld steigt die Nachfrage nach Fachkräften zunehmend – für Unternehmen wird es folglich immer wichtiger, Lösungen für diese Problematik zu finden. Ein proaktiver Ansatz mit Blick auf freie Mitarbeiter kann hier eine Antwort sein. Die Studie hat gezeigt, dass Unternehmen mit einer hohen Fluktuationsrate diesen Weg bereits gehen. Freiberufliche Fachkräfte können ein großer Gewinn für ein Unternehmen sein, wenn die Arbeitgeber diese oft übersehene Gruppe innerhalb ihres Unternehmens entsprechend berücksichtigen.

„55 % der Unternehmen sind der Auffassung, dass sie während der kommenden drei Jahre ein Problem mit dem Anwerben neuer Fachkräfte haben werden. Zudem glaubt jedes dritte Unternehmen, dass dieser Fachkräftemangel die Firma an der Umsetzung seiner Mission, Vision und Strategie hindern kann. Im heutigen “war for talents” wird es für Unternehmen wichtiger denn je, Lösungen für diese “Beschäftigungsprobleme” zu finden. Ein positiver Ansatz gegenüber freiberuflichen Arbeitskräften ist eine mögliche Antwort und wird Forschungsergebnissen zufolge von Unternehmen mit höheren Umsätzen angewendet. Diese Arbeitskräfte können ein großer Gewinn für das Unternehmen sein, solange die Arbeitgeber einen proaktiven Ansatz bei deren Management verfolgen“, erläutert Professor Ans De Vos von der Antwerpener Management School.

Über die Umfrage

Die aktuelle Umfrage untersucht in fünf europäischen Ländern die Einschätzung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit Blick auf die Beschäftigung von Freelancern und steht damit im Einklang mit der Forschung von SD Worx und der Antwerp Management School (AMS) für den SD Worx Chair „Next Generation Work: Creating Sustainable Careers“. Seit 2011 finden im Rahmen dieses Lehrstuhls Forschungsprojekte über den sich wandelnden beruflichen Kontext und die damit verbundenen Konsequenzen für Unternehmen und Arbeitskräfte statt. Durch jährliche Umfragen und hochwertige Studien beobachten wir die Herausforderungen an die Menschen, welche ein von Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (VUCU) geprägter Arbeitsmarkt mit sich bringt. Weiterhin verfolgen wir die sich verändernden Karriere- und Personalstrategien in den Unternehmen als Antwort auf diese Herausforderungen und beobachten, wie Menschen mit ihrer Karriere umgehen.

SD Worx und AMS befragten (1) eine repräsentative Stichprobe von 1.074 Arbeitgebern und (2) eine repräsentative Stichprobe von 1.874 Freiberuflern in Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Die Befragten wurden über ein Onlinepanel kontaktiert, die Stichprobe für die Arbeitgeberbefragung erfolgte nach Größe und Branche und für die Selbstständigen nach Alter und Geschlecht.

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