Handwerks-Konjunktur mit Verschnaufpause

Die Handwerks-Konjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Freiburg hat in den ersten Monaten des Jahres 2018 auf hohem Niveau eine Verschnaufpause eingelegt. Das geht aus der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der Kammer hervor. Neben einer stabilen Auftragslage meldeten die Betriebe im 1. Quartal 2018 weiterhin eine hohe Auslastung. Bei den Umsätzen überwogen die Meldungen über Rückgänge. Für die nächsten Monate stehen die Vorzeichen aber wieder uneingeschränkt auf Hochkonjunktur. „Für den von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier prognostizierten anhaltenden Aufschwung braucht das Handwerk qualifizierte Fachkräfte“, mahnt Kammerpräsident Johannes Ullrich.

Weiterhin zeigte sich der überwiegende Teil der Betriebe zufrieden mit der Geschäftslage: Mehr als zwei Drittel (68,6 Prozent) der südbadischen Handwerker gaben hier gute Noten. Eine negative Rückmeldung gaben 13,6 Prozent der Befragten.

Dass die Handwerker in Südbaden dieses Niveau in den kommenden Monaten halten und sogar ausbauen können, davon scheinen sie überzeugt: 50,2 Prozent der Befragten rechnen mit einer gleichbleibenden Geschäftslage und 46,9 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage in den nächsten Wochen verbessern wird. Lediglich 2,9 Prozent befürchten eine Verschlechterung ihrer aktuellen Situation.

Stabile Auftragslage bei hoher Auslastung

Die Auftragslage der südbadischen Handwerksbetriebe blieb im ersten Quartal 2018 insgesamt stabil. 31,0 Prozent der befragten Betriebe meldeten vollere Auftragsbücher, 29,5 Prozent einen sinkenden Auftragsbestand. Für die kommenden Monate zeichnet sich ein weiterer Anstieg des ohnehin schon hohen Auftragsvolumens ab: 55,9 Prozent der Befragten rechnen mit einem steigenden Auftragsaufkommen; nur 4,5 Prozent der Betriebe gehen von weniger Auftragseingängen aus.

Die südbadischen Handwerker arbeiten daher weiterhin mit einer hohen Auslastung. Im ersten Quartal 2018 hatten nur 14,5 Prozent noch nennenswerte Kapazitätsfreiräume. 7,0 Prozent der Handwerksfirmen arbeiteten in den ersten Monaten 2018 sogar über ihren Kapazitätsgrenzen.

Dämpfer bei Umsätzen

Bei den Umsätzen erhielten die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Freiburg saisonbedingt einen Dämpfer. In den letzten drei Monaten konnte jeder vierte Betrieb (24,9 Prozent) ein höheres Umsatzaufkommen verbuchen. Über rückläufige Umsätze berichteten jedoch 41,1 Prozent. Für das nächste Quartal sind die Unternehmen sehr zuversichtlich: 61,6 Prozent der Befragten rechnen mit steigenden Umsätzen, während nur 4,4 Prozent von sinkenden Umsätzen ausgehen.

Kein großer Wurf bei den Beschäftigten

Das Handwerk sucht aufgrund der hohen Auslastung und der guten Auftragslage händeringend nach Fachkräften – der große Wurf gelang dabei auch Anfang 2018 nicht. Im ersten Quartal des Jahres konnten 13,8 Prozent der befragten Betriebe einen Beschäftigtenzuwachs melden, während 9,8 Prozent mit einem kleineren Personalstamm arbeiten mussten. In den kommenden Wochen wollen 12,1 Prozent der Befragten mehr Mitarbeiter einstellen; 5,9 Prozent rechnen mit einer Verkleinerung ihrer Personaldecke.

Investitionen beibehalten

Auch im ersten Quartal 2018 haben die Freiburger Betriebe wieder Geld für Maschinen und Ausrüstung in die Hand genommen. 22,0 Prozent der Befragten haben dabei ihr Investitionsbudget erhöht.

In den kommenden Wochen werden 63,9 Prozent der befragten Betriebe in derselben Höhe investieren, 22,9 Prozent werden mehr Geld in ihr Unternehmen investieren.

Umfrage der Kammer zum Personalbedarf

Kammerpräsident Johannes Ullrich mahnt an, dass das Handwerk für den von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier prognostizierten anhaltenden Aufschwung qualifizierte Fachkräfte braucht. „Ohne gute und qualifizierte Mitarbeiter wird das nicht funktionieren.“

Mit einer Online-Umfrage unter ihren Mitgliedern fragte die Kammer im ersten Quartal zu diesem Thema näher nach. Die Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung wurden auch dort deutlich: Fast 95 Prozent der Umfrageteilnehmer suchen intensiv und vielfach sogar vergebens nach geeigneten Mitarbeitern. Die Handwerksbetriebe werden somit zu Bewerbern; sie nehmen diese Rolle aber noch nicht konsequent an.

Denn trotz der anhaltenden Schwierigkeiten werden laut den Umfrageergebnissen neue und kreative Wege bei der Suche nach Fachkräften seltener eingeschlagen. Über 60 Prozent der Teilnehmer nutzen die eigene Website nicht, um potenzielle Bewerber zu informieren.

Auch die von den Befragten geschilderten Probleme, Fachkräfte zu halten, will die Kammer angehen: Unter den Gründen, warum Mitarbeiter gehen oder bleiben, ist die höhere Bezahlung nur ein Motiv von vielen. Ein sicherlich ernst zu nehmender Wechselgrund liegt mit rund 35 Prozent in gesundheitlichen Problemen.

„Wir teilen zu 100 Prozent die an die Politik gerichteten Forderungen im aktuellen Mittelstandsbericht“, macht Ullrich deutlich. Die berufliche Aus- und Fortbildung muss gestärkt werden und bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und für eine qualifizierte Zuwanderung müssen geschaffen werden. „Aber wir müssen unseren eigenen Beitrag leisten. Mit der Personaloffensive im Rahmen von Handwerk 2025 gehen wir das Thema aktiv an.“

Weitere erste Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Internet unter www.hwk-freiburg.de/handwerk2025

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